Infokrieg: Wie groß sind Russlands Verluste in Syrien wirklich?

 

Russlands Armee verheimlicht ihre Verluste im Syrien-Krieg, wie Medien in Russland und im Ausland schreiben. Konkrete Zahlen und Belege? Fehlanzeige. Fest steht für die Berichterstatter häufig nur: Der Westen allein weiß um das wahre Ausmaß der russischen Verluste. Die Agentur „FAN“ hat darüber mit dem Politologen Dmitri Solonnikow gesprochen.

„Das ist nichts Neues, nichts Überraschendes. Das gab es schon immer, in allen Kriegen“, sagt der Politologe Solonnikow, Direktor des Instituts für zeitgenössische Staatsentwicklung.

Die Erklärung dafür liegt in der Wirklichkeit des Krieges selbst, wie der Experte erklärt. „Sagen wir, da fliegt ein Bomber des Gegners am Himmel. Jagdflugzeuge sind hinter ihm her, Flugabwehrstellungen am Boden beschießen ihn und auch im Graben nimmt jemand den Bomber ins Visier. Stürzt der Bomber ab, glauben alle drei, ihn abgeschossen zu haben. Berichtet wird dann dementsprechend aus drei unterschiedlichen Quellen über je einen Abschuss.“

Es gibt also objektive Faktoren, die die Wirklichkeit verzerren. Und dann tobt da noch der Informationskrieg: „Heute gehen echte Kriege auf dem Schlachtfeld in erbitterte Kämpfe an Schreibtischen und Tastaturen über, auf denen Fake News getippt werden. Der Syrien-Konflikt ist da keine Ausnahme. Desinformation und Falschmeldungen darüber, wie viele Menschen wie gestorben sind, werden auch weiterhin verbreitet werden“, so der Experte.

Dass aber russische Bürger geflissentlich jene „Nachrichten“ aufgreifen und verbreiten, sei ihrem Gewissen überlassen. „Sie freuen sich halt über jede Möglichkeit, ihre Heimat in den Dreck zu ziehen. Was die wahren Verluste der russischen Armee angeht, sind sie natürlich deutlich niedriger, als die Verluste der anderen Konfliktparteien“, sagt Solonnikow und erklärt: Russland kämpfe in Syrien nicht am Boden.

„Russland ist mit anderen Möglichkeiten beteiligt: Luftwaffe, Technik, Militärberater, die die syrischen Kräfte an russischen Waffen ausbilden.“ Deshalb seien Russlands Verluste „sehr viel niedriger als die Verluste der syrischen Regierungstruppen, der kurdischen, iranischen und anderer Einheiten. Sie sind es ja, die am Boden mit Maschinengewehren in der Hand kämpfen“, betont der Experte.

Russlands Verteidigungsministerium hat indes erklärt, in Syrien seien 34 Angehörige der russischen Streitkräfte gestorben.

 

Quelle: Sputnik

 

 

 

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