Kinder zum IS nach Syrien entführt — Mutter bestreitet Vorwürfe

Im Prozess gegen eine Mutter, die mit ihren vier Kindern nach Syrien gereist sein soll, um sich radikalen Islamisten anzuschließen, bestreitet die Frau die meisten Vorwürfe der Anklage. Beim Prozessbeginn am Donnerstag vor dem Amtsgericht in Nürnberg sagte die 40-Jährige, sie habe sich in Syrien aber nur im Grenzgebiet zur Türkei aufgehalten, weil es dort als relativ sicher galt.

„Wir waren keinen Kampfhandlungen ausgesetzt.“ Sie habe sich auch nicht der Terrormiliz Islamischer Staat angeschlossen. Diese Behauptung habe ihr Mann in die Welt gesetzt. Laut Anklage soll die Frau im September 2014 mit ihren Kindern über die Türkei nach Syrien gereist sein, um sich dem IS anzuschließen. Nach etwa einem halben Jahr soll sie sich abgewandt haben und mit ihren Kindern zur Al-Nusra-Front, einem Al-Kaida-Ableger, in die Nähe der türkischen Grenze geflüchtet sein.

Dort hätten Mutter und Kinder einen Raketenangriff auf ihre Unterkunft nur knapp überlebt. Das älteste Kind — ein Mädchen — wurde laut Anklage von Gewehrkugeln getroffen. Beides bestritt die Frau am Donnerstag vor Gericht. Im Prozess muss sich die gebürtige Dresdnerin wegen der Entziehung Minderjähriger verantworten. Für die drei ältesten ihrer vier Kinder hatte sie das gemeinsame Sorgerecht mit dem Vater. Dieser wusste aber nichts von den Reiseplänen.

Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt in einem anderen Verfahren gegen die 40-Jährige wegen des Verdachts der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung.

 

Quelle: RT