Kritik an Russlands Syrien-Basen: Lawrow gibt CIA-Chef klare Antwort

 

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat dem CIA-Chef Mike Pompeo nach dessen Kritik an den russischen Militärstützpunkten in Syrien Doppelmoral vorgeworfen.

Zuvor hatte Pompeo bei einem Sicherheitsforum im Bundesstaat Colorado gesagt, Russland beteilige sich an dem Konflikt in Syrien, weil es „den USA eins auswischen“ wolle. Er habe auch keinen klaren Beweis dafür, dass Moskau tatsächlich den Sieg über die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (auch IS, Daesh) zum Ziel habe, so Pompeo weiter. Vielmehr wolle Russland mit seinem Syrien-Einsatz Militärbasen am Mittelmeer errichten.

Lawrow hat nach eigener Aussage die Erklärung des CIA-Chefs mit großem Interesse gelesen.

„Wenn der Gentleman, der ein Land vertritt, das zehn Basen in Syrien illegal errichtet hat, sich über zwei Basen Sorgen macht, die aufgrund eines Abkommens mit der Regierung des Landes (…) eingerichtet wurden, dann kann man hier von Doppelmoral sprechen“, sagte Lawrow in einem Interview für den Fernsehsender NBC News.

„Von den Hunderten von Militärbasen der USA in der ganzen Welt und um Russland herum ganz zu schweigen“, betonte der russische Chefdiplomat weiter.

Zugleich betonte Lawrow, dass er nichts gegen amerikanische Stützpunkte in Syrien habe, solange diese sich dort auf rechtlicher Grundlage befänden. Er habe Medieninformationen gesehen, wonach die USA derzeit bereits zehn Basen in Syrien unterhielten.

„Ich bin nicht gegen US-Basen in Syrien, aber nur unter der Bedingung, dass die Amerikaner ihre rechtswidrige Präsenz in Syrien beenden“, so Lawrow. „Weil sie (die Amerikaner – Anm. d. Red.) im Gegensatz zu uns dorthin nicht eingeladen worden waren.“

Russland hatte seinen Einsatz in Syrien auf Bitte des Präsidenten Baschar al-Assad begonnen. Seit dem 30. September 2015 fliegt die russische Luftwaffe Angriffe auf Stellungen der Terrormilizen „Islamischer Staat“ und Al-Nusra-Front.

 

Quelle: Sputnik