Pentagon fährt im „Ukraine-Projekt“ schwere Geschütze auf – Folgen unberechenbar

Das Pentagon und das US-Außenministerium haben einen Plan, schwere Waffen in die Ukraine zu liefern. Damit wird Kiew in einen „heißen Krieg“ gegen Russland getrieben. Den Verlauf des Ukraine-Konflikts zu steuern, hat Washington dadurch nicht mehr in der Hand, schreibt Alexander Chrolenko in einem Beitrag für Sputnik.

Washington will Kiews Armee 2018 mit 410 Millionen Dollar unter die Arme greifen. Das ist das Dreifache der US-Waffenhilfe in diesem Jahr.

Die US-Amerikaner rechnen immer mal wieder die Lieferung letaler Waffen an die Ukraine durch und liefern diese dann auch, in kleinen Partien und klammheimlich. Offensichtlich soll Kiew so viele Waffen bekommen, wie für einen schweren Konflikt nötig sind.

Einen Plan, Panzerabwehrraketen, Flugabwehrsysteme und Haubitzen an die Ukraine zu liefern, haben das Pentagon und das US-Außenministerium jedenfalls schon. Präsident Trump weiß davon angeblich nichts. Aber was macht das schon, wenn die Realität in Washington vom Deep State bestimmt wird – vom konservativen Kongress und einem Schwarm von Falken.

So hat der ehemalige Sondergesandte des US-Außenministeriums in der Ukraine, Kurt Volker, zuvor erklärt, die US-Waffen würden Kiew helfen, „Russland aufzuhalten“. Überhaupt seien Waffenlieferungen an Kiew der einzige Weg, „die territoriale Integrität der Ukraine“ wiederherzustellen, sagte Volker, der ehemalige CIA-Analyst und Washingtons Ex-NATO-Botschafter.

Doch der Westen hilft auch direkt bei der Truppenausbildung: 22 Millionen Dollar haben die Vereinigten Staaten schon ausgegeben, um ein Trainingszentrum der ukrainischen Armee nahe der Stadt Lwiw auszurüsten. Weitere 20 Millionen halten die US-Amerikaner schon in den Händen. Damit sollen Ausbildungszentren für ukrainische Sondereinheiten finanziert werden.

Allein in diesem Jahr haben ausländische Militärberater 297 ukrainische Instrukteure nach Nato-Standards ausgebildet – seit Beginn der Armeereform sind es schon 1200. „Eine verdammt gute Unterstützung“ sei das, erklärte der Oberkommandeur der US-Streitkräfte in Europa, Ben Hodges, einem ukrainischen Portal. 300 Angehörige des US-Militärs würden sich dauerhaft in der Ukraine aufhalten sagte er weiter.

Von ungefähr kommt diese ganze „Unterstützung“ nicht: Gegen die russische Armee wird die Ukraine alleine kämpfen müssen – niemand hat die Absicht, für Kiew in den Kampf zu ziehen, der gerade offenbar mit aller Kraft vorbereitet wird.

Noch aber fühlen sich die US-Kräfte auf ukrainischem Boden wohl. Bis zum ersten kräftigen Tritt der Bergleute aus dem Donbass. Im Falle einer Eskalation in der Ostukraine wird die Anerkennung der Volksrepubliken durch Moskau jedenfalls wahrscheinlicher – und Russlands helfende Hand bestimmt stärker. Die US-Waffen treffen dann auf eine technologisch ausgewogene Reaktion. Denn es ist sicherlich kein Bonmot, wenn Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow erklärt, Moskau schließe für sich keine Schritte aus, um Washington „zur Vernunft zu bringen“.

Das „Ukraine-Projekt“ hat die USA in eine Sackgasse geführt, weil Washington auf die „Maidan-Revolution“ gesetzt hatte. Nun erhöhen die Vereinigten Staaten wagemutig ihre Spieleinsätze. Hoch ist die Versuchung, durch Waffengewalt aus der Sackgasse auszubrechen. Doch werden der Fortgang und die Folgen des Ukraine-Projekts dadurch nicht berechenbarer.

Waffenlieferungen an die Ukraine könnten zum größten Fehler der Trump-Administration werden, warnt indes Alexander Kostenko, offizieller Vertreter der Volksrepublik Donezk. Auch spricht sich die Mehrheit der EU-Politiker gegen diese Lieferungen aus.

Aber nimmt Washington auf die Interessen anderer wirklich Rücksicht? Es gilt ja schließlich „America first“, als ob die vielen Brandherde im Nahen Osten, in Asien und in Afrika nicht genug wären. Nur: In einem kriegszerstörten Europa wird keiner mehr US-Flüssiggas kaufen können. Washingtons angebliche Machtposition im Umgang mit Russland ist jedenfalls ein zweischneidiges Schwert: Kriegsschauplätze direkt vor Russlands Grenze können Moskau ja auch zu Präventivmaßnahmen zwingen – gemäß seiner Militärdoktrin.

 

Quelle: Sputnik

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