Verbündete im Clinch: Emirate wollen «säkularen Nahen Osten» — Saudis wittern «Verschwörung»

Die saudische Prinzessin Fahda bin Saud bin Abdulaziz hat den Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate in Washington scharf angegriffen. Zuvor hatte dieser erklärt, sein Land möchte „säkulare Regierungen“ aufbauen. Prinzessin Fahda wittert darin «eine Verschwörung gegen Saudi-Arabien und die Islamische Welt“.

Die Tochter des ehemaligen Außenministers Saud Bin Abdulaziz Al-Saud, der das Amt zwischen 1975 bis 2015 bekleidete, empörte sich über die Aussagen des emiratischen Botschafters in den USA. Am Sonntag tat die Prinzessin ihre Kritik im Mikro-Bloggingdienst Twitter kund. Sie warnte mit Blick auf die Aussagen von Botschafter Yusef al-Otaiba, dass „sich eine offensichtliche Verschwörung gegen Saudi-Arabien und die Islamische Welt“ breitmacht. Sie betonte:

Die Führung des Königreiches und das Volk sind bereit, diesem Komplott entgegenzutreten.“

Erzürnt über die Aussagen aus den Emiraten, mit denen Riad traditionell gute Beziehungen führt, sagte sie weiter:

Es gibt diejenigen, die das Land der beiden heiligen Moscheen säkularisieren wollen. Und es gibt diejenigen, die die Internationalisierung des Landes mit den beiden heiligen Moscheen fordern. Aber wir, das Volk von Saudi-Arabien und dessen Führung, werden die beiden heiligen Moscheen schützen.“

Am Samstag gab der emiratische Botschafter dem US-Fernsehsender PBS ein Interview. In diesem sprach al-Otaiba auch im Namen der saudischen Führung. Er sagte:

Wenn Sie die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Jordanien, Ägypten und Bahrein fragen, was für einen Nahen Osten sie in zehn Jahren sehen wollen, dann haben sie eine Perspektive, die gegen Katar ist. Wir wollen säkulare, stabile, prosperierende und starke Regierungen sehen.

Als al-Otaiba diese Aussage traf, sprach er offenbar nicht wirklich für Saudi-Arabien, das global islamistisch-salafistische Strömungen finanziell und ideologisch finanziert. Riad betrachtet sich außerdem als Schutzmacht der heiligen muslimischen Stätten in Mekka und Medina. In Syrien finanziert Riad islamistische Rebellengruppen wie Dschaisch el-Islam (zu Deutsch: Armee des Islam).

Der emiratische Botschafter fokussierte seine Kritik für die Missstände des Nahen Ostens ausschließlich auf Katar. Er behauptete:

In den letzten 15 Jahren sahen wir Katar Gruppen wie die Muslimbruderschaft, Hamas, Taliban und islamische Gruppen in Syrien und der Türkei unterstützten. Das ist genau die entgegengesetzte Richtung, in die wir die Region gehen sehen wollen.“

Zuletzt sorgten die Aussagen eines einflussreichen saudischen Prinzen für Aufsehen. Der Sohn des ehemaligen Königs von Saudi-Arabien Fahd bin Abdulaziz hat sich für einen Krieg gegen Israel ausgesprochen. Er kritisierte die Zusammenstöße der letzten Woche rund um die al-Aksa-Moschee in Jerusalem. Auf Twitter schrieb er:

Oh Nation von Muhammed, die dritte Moschee ist eine Gefangene der kriminellen Besatzung. Gibt es keinen Weisen unter euch? Lasst uns hingehen und kämpfen. Wir werden entweder siegreich sein und sie beschützen oder wir scheitern und unser Herr wird uns verzeihen.“

Am fünften Juni stellten Saudi-Arabien, Bahrain und Ägypten ihre diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Katar ein. Sie unterstellen dem kleinen Scheichtum, den Terrorismus zu unterstützen. Doha hingegen dementiert alle Anschuldigungen kategorisch.

 

Quelle: RT

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