In erster Linie werden die Antwortmaßnahmen Russlands auf die Sanktionen seitens der Europäischen Union Italien treffen, wie der Präsident der Italienisch-Russischen Handelskammer, Rosario Alessandrello, gegenüber der Agentur RIA Novosti erklärte.
„Das russische Embargo schadet nicht den europäischen Unternehmen, insbesondere den deutschen. Vor allem wird es Italien Verluste bringen“, wird Alessandrello von der Agentur zitiert.
Er verwies darauf, dass die schwache Präsenz italienischer Unternehmen auf dem russischen Markt das Land im Vergleich zu Deutschland verwundbarer für Antwortmaßnahmen Russlands gemacht habe.
„Das italienische Business besteht aus kleinen und mittelständischen Unternehmen, die auf dem russischen Markt schwach vertreten sind, etwa 70 Unternehmen produzieren ihre Waren in Russland“, erzählte der Experte.
Laut Alessandrello ist der Lebensmittelsektor des Landes besonders betroffen.
„Italien hat bis jetzt wegen des russischen Gegenembargos elf bis zwölf Milliarden seiner Einnahmen aus dem Russland-Export und 200.000 Arbeitsplätze verloren. Man darf sich nicht daran gewöhnen, denn Italien braucht neue Märkte. Darunter ist der russische der nächste und wohl passendste für die Italiener“, ergänzte er.
Zuvor hieß es im russischen Außenministerium, Moskau betrachte die Entscheidung der EU, die Russland-Sanktionen zu erweitern, als einen „unfreundlichen und haltlosen Schritt“.
Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sind seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise im Jahr 2014 nachhaltig belastet. Die EU und die USA haben die anfangs gegen natürliche Personen und einzelne Unternehmen verhängten Sanktionen auf ganze Sektoren der russischen Wirtschaft ausgedehnt. Russland reagierte mit Einschränkungen der Lebensmittelimporte aus jenen Ländern, die diese Sanktionen unterstützten.
Quelle: Sputnik