Ein Kämpfer der Terrormiliz Daesh (auch IS, Islamischer Staat) in kurdischer Gefangenschaft hat erzählt, wie Europäer von einer geheimen IS-Zelle in Syrien für Anschläge in ihrer Heimat ausgebildet werden. Das berichtet die Zeitung „Sunday Times“.
Diese geheime Terrorzelle trage den Namen „Al-Kharsa“, schreibt das Blatt. Das Training dauere etwa sieben Monate. In seinem Rahmen lernen Islamisten Bomben anzufertigen und werden ideologisch geschult. Allen Europäern, die illegal nach Syrien einreisen, werde angeboten, sich der Brigade ‚Al-Kharsa‘ anzuschließen. Nur wenigen gelinge es, das harte Training zu absolvieren. Danach würden dann die ausgebildeten Kämpfer gezielt nach Europa geschleust, um Anschläge zu verüben.
Neben diesem Trainingsprogramm hat diese Terrorzelle ein Zentrum, das mit den potenziellen Extremisten in Europa im Kontakt bleibe.
„Manchmal kommen Ausländer nach Syrien und werden für spezielle Missionen vorbereitet. Später werden sie selbst Anschläge verüben. Es gibt aber auch geheime Terrorzellen in Europa, die sich dem IS anschließen wollen, aber keine Möglichkeit dafür haben. Sie bleiben in ihren Ländern und stehen im Kontakt. Sobald sie dazu bereit sind, organisieren sie Anschläge“, berichtete der gefangene Kämpfer.
In den etwa zwei Jahren seiner Tätigkeit im IS habe der Kämpfer etwa 50 Europäer gezählt, die das Training erfolgreich abgeschlossen haben. Darunter seien Bürger von Deutschland, Frankreich, Belgien und Großbritannien.
Trotz großer Verluste von Kämpfern in Syrien arbeite der Terrorzelle weiter und plane neue Anschläge in Europa und Libanon, da die Anti-IS-Koalition momentan die Terrormiliz massiv bombardiert. Wie der Kämpfer ferner erzählte, habe die geheime Terrorzelle auch die Selbstmordattentäter für die in Paris und Brüssel verübten Terroranschläge ausgebildet.
Quelle: Sputnik