Die EU-Kommission will laut dem russischen Energieexperten Alexej Griwatsch die Gespräche über den Gastransit durch die Ukraine verschieben, um Zeit zu gewinnen.
Wie der Experte von der russischen Stiftung Nationale Energiesicherheit am Montag gegenüber dem Portal „Life News“ sagte, ist es für die EU-Kommission aus politischer Sicht kompliziert und unvorteilhaft, diese Verhandlungen zu führen, weshalb Brüssel darauf bestehe, die Verhandlungen auf Oktober zu verlegen.
„Die EU ist zurzeit nicht bereit, ihre Unterstützung für den Transit über ukrainisches Territorium zu bekunden, da er ernsthafte Risiken sowohl politischen als auch technologischen Charakters in sich birgt. Diese hängen mit dem Verhalten der Kiewer Behörden gegenüber Russland bzw. mit dem gesamten Zustand der ukrainischen Infrastruktur sowie den mangelnden Investitionen in den Betrieb und die Reparatur der Netze zusammen, deren Großteil die Betriebsdauer bereits erschöpft hat“, erläuterte der Experte.
Dennoch könne die EU diese Risiken sogar auf Ebene der Expertenkonsultationen nicht zugeben: Aus politischer Sicht sei dies ein sehr ernsthaftes Thema für sie.
Zudem ist es laut Griwatsch eine noch größere Frage, ob die Verhandlungsrunde tatsächlich im Oktober stattfindet. Der Zustand der ukrainischen Netze sowie die politische Situation würden sich ja in nur zwei Monaten wohl kaum verbessern.
Dabei könne es zu der Formulierung „Kommen Sie morgen“ kommen, die als Versuch zu bewerten sei, Zeit zu gewinnen, ohne dabei zu einem sachlichen Gespräch überzugehen.
Zuvor hatte Russlands Energieministerium mitgeteilt, die EU habe vorgeschlagen, die Konsultationen über den Gastransit durch die Ukraine auf Oktober zu verschieben.
Die Behörde soll mehrmals auf einen hohen Abnutzungsgrad des ukrainischen Gastransportsystems, unzureichende Investitionen in seine Modernisierung und mögliche Risiken für den Gastransit aufmerksam gemacht haben.
Quelle: Sputnik