Ukraine kippt Vertrag mit Russland über gemeinsame Waffenexporte

Nach 14 Jahren hat die ukrainische Regierung den Vertrag mit Russland über gemeinsame Waffenexporte in Drittländer aufgekündigt. Eine entsprechende Verordnung nahm das Kiewer Kabinett laut Medien am Mittwoch ohne Diskussion an.

„Die Entscheidung ist gefallen“, bestätigte Regierungschef Wladimir Groisman im ukrainischen Fernsehen.
In dem 2003 geschlossenen Regierungsvertrag hatten Russland und die Ukraine, die die damals wirtschaftlich miteinander noch eng verflochten waren, vereinbart, ihre Waffenexporte an Drittländer miteinander zu koordinieren. Unter anderem ging es um gemeinsame Marktstudien, die Abstimmung von Export- und Preislisten sowie um Patentschutz und Wartung der bereits verkauften Technik.

Die heutige Entscheidung hat eher eine symbolische Bedeutung: Der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko hatte bereits nach seinem Wahlsieg 2014 jede militärtechnische Zusammenarbeit mit Russland, damals dem wichtigsten Käufer ukrainischer Rüstungserzeugnisse, verboten.

Der Abbruch der langjährigen Wirtschaftskontakte traf beide Seiten. Russland kündigte den Kurs auf verstärkte Importsubstitution an, um ukrainische Zulieferteile zu ersetzen.

Die ukrainische Industrie, vor allem die Rüstungs-Zulieferer, die ihren Haupt-Absatzmarkt verloren, stieß auf schwere Probleme. Selbst der Flugzeugbaukonzern Antonow, weltweit bekannt durch seine gigantischen Frachter An-124 und An-225, musste wegen Mangel an russischen Teilen die Produktion einstellen.

Im vergangenen Jahr gestand Poroschenko ein, dass sein finanziell angeschlagenes Land durch den Bruch mit Russland bereits 15 Milliarden US-Dollar verloren habe.

 

Quelle: Sputnik