Zahlen aus dem Bundesinnenministerium, die dem „Spiegel“ vorliegen, zeigen, dass die Straftaten, die sich gegen die sexuelle Orientierung eines Opfers richten, deutlich angestiegen sind.
Demnach zählte die Bundesregierung im ersten Halbjahr des laufenden Jahres ganze 27,4 Prozent mehr homo- und transphob motivierte Übergriffe als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Vom 1. Januar bis 28. Juli 2017 seien insgesamt 130 solcher Straftaten gemeldet worden. Im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres seien es 102 politisch motivierte Straftaten gewesen.
Am häufigsten seien Gewaltdelikte (insgesamt 33, darunter Körperverletzung, Raub und Erpressung), Volksverhetzung (25), Propagandadelikte (6), Nötigung und Bedrohung (7), Sachbeschädigungen (5), sowie sonstige, in der Statistik nicht näher definierte Straftaten (54) gewesen.
Unter Berufung auf die Daten aus dem Ministerium berichtet der „Spiegel“ außerdem, dass in vielen Fällen die Ermittlungen erfolglos verliefen. Zu den entsprechenden Taten im ersten Halbjahr 2017 habe man 70 Tatverdächtige ermitteln können. Im ersten Halbjahr 2016 seien es 58 gewesen.
Wie der „Spiegel“ schreibt, gehen die Zahlen aus der Antwort auf eine schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Volker Beck hervor. Sein Büro wollte demzufolge vom Innenministerium wissen, wie viele homo- und transphob motivierte Straf- und Gewalttaten in den ersten sechs Monaten 2017 erfasst wurden.
Dem Nachrichtenmagazin zufolge können die Zahlen aus dem Innenministerium nur einen Teil des Gesamtbildes wiedergeben. Die Dunkelziffer sei in diesem Bereich hoch, da viele Opfer Stigmatisierung und Diskriminierung fürchteten.
Quelle: Sputnik