Assange zu Tu-154-Flug über Washington: Russland trollt USA – andauernd und bewusst

 

Der Gründer der Enthüllungswebseite WikiLeaks, Julian Assange, sieht das andauernde „Trolling“ der US-Behörden durch Russland als vorsätzliche Politik an. Den Beobachtungsflug der russischen Militärexperten über das CIA-Hauptquartier in Langley bezeichnete er in seinem Twitter-Profil als einen Bestandteil dessen.

„Das ständige Trolling der US-Macht durch Russland (zum Beispiel der Flug über Langley statt der White Sands) ist offensichtlich eine absichtliche Politik», schrieb Assange. In vielen Accounts der russischen Behörden in Sozialnetzwerken sei ein ähnliches Trolling sowie ständige Versuche zu sehen, in Englisch zu signalisieren, dass Russland hinter vielen Ereignissen stecken könnte, um das US-Establishment zu irritieren, fügte er hinzu.

Assange verwies unter anderem auf den Unterschied zwischen Trolling und Kraftmeierei. Das Trolling ziele darauf ab, Reaktionen zu provozieren und sie nicht abzuschrecken, schrieb er. Es sei im Interesse der Staatssicherheit der westlichen Länder, die „Gefahr» im Gegensatz zum „Trolling» zu übertreiben, um die eigene Wichtigkeit und eigene Haushalte zu steigern, betonte Assange.

So fördere das „Merkel-Lager» vor dem Hintergrund der nahenden Wahlen die Ängste vor der russischen „Gefahr», um die Kritik an Merkels Regierung und Politik zu einem Objekt für den „neoMcCartyistischen Verdacht» zu machen. Was die US-Demokraten anbetreffe, so wollten diese die „Gefahr» als eine Ausrede für ihre Wahlniederlage übertreiben, so Assange.

Am Mittwochnachmittag war ein russisches Militärflugzeug vom Typ Tu-154 über den Gebäuden des US-Kongresses, des Verteidigungsministeriums sowie den Sitzen des US-Präsidenten geflogen. Der Flug fand im Rahmen des Vertrags über den offenen Himmel statt.

Laut dem russischen Verteidigungsministerium unternimmt eine Gruppe der russischen Militärinspekteure vom 7. bis zum 12. August Beobachtungsflüge über das US-Gebiet. Die maximale Flugreichweite betrage 4900 Kilometer und umfasse damit den ganzen Festlandteil des US-Gebietes. Die Flugrouten seien mit den US-Behörden im Voraus vereinbart wurden. US-Experten am Bord des Flugzeuges würden russische Beobachter kontrollieren, damit diese die Auswertung der Sensoren nur an bestimmten Momenten ablesen dürften.

Der Vertrag über den Offenen Himmel (OH-Vertrag oder „Open Skies») war im Jahr 1992 in Helsinki von 27 Mitgliedstaaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) unterzeichnet worden. Ziel ist es, die gegenseitige Verständigung und das Vertrauen zu festigen. Russland ratifizierte den Vertrag am 26. Mai 2001.

 

Quelle: Sputnik