London/Damaskus. Seit langem ist es unter den Geheimdiensten ein offenes Geheimnis, daß die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Europa eigene Infrastrukturen aufgebaut hat und auch den „Flüchtlings“strom ab 2015 dafür nutzte, eigene Kämpfer nach Europa einzuschleusen. Verschiedentlich wurden gegen in Deutschland erkannte IS-Akivisten sogar Anzeigen erstattet und Fahndungen ausgelöst.
Jetzt liefert die britische „Sunday Times“ ein weiteres Mosaiksteinchen. Sie berichtete jüngst, der IS unterhalte in Syrien eine eigene Ausbildungseinheit für Attentäter, die Anschläge in Europa ausführen sollen. Diese Information soll ein in Syrien gefangener IS-Kämpfer aus Europa preisgegeben haben. Außerdem sei die Einheit für die Koordinierung von Anschlägen durch IS-Sympathisanten zuständig, die über das Internet in Europa rekrutiert werden. Unter den Absolventen des Terrortrainings sollen auch IS-Kämpfer aus Deutschland sein.
Die geheim operierende Einheit soll der „Sunday Times“ zufolge allen Ankömmlingen aus Europa im IS-Einflußbereich eine Ausbildung zum Attentäter anbieten. Im Rahmen des sieben Monate langen Trainings würden Bombenbau und extreme körperliche Belastungen trainiert, darüber hinaus gebe es ideologische Schulungen. Die Einheit sei nach wie vor aktiv. Noch im Februar 2017 sei eine Schleuserroute über die Türkei nach Europa offen gewesen.
Der von der „Sunday Times“ interviewte IS-Aktivist will seine Informationen von einem hochrangigen Kommandeur der Terrormiliz erhalten haben. Er behauptet außerdem, daß innerhalb von zweieinhalb Jahren, in denen er beim IS war, etwa 50 Terroristen für Anschläge in Europa ausgebildet wurden. Es seien weitere Angriffe in Europa und dem Libanon geplant. Auch Attentäter der Anschläge von Paris und Brüssel sollen Teil der Einheit gewesen sein.
Quelle: Zuerst