Neue Drohnen, Bomber und Jäger: „Russland darf nicht zurückbleiben“

Wie viele Maschinen die russische Luftwaffe jährlich erhält, verrät deren Chef Viktor Bondarew in einem Interview mit dem TV-Sender Swesda. Er erzählt auch, wie sich die Entwicklungsarbeiten an Gefechtsdrohnen gestalten und wie Russland seine Bomber-Flotte erneuert.

Bondarew betonte, die Luftwaffe erhalte massiv neue bzw. modernisierte Maschinen: „In diesem Jahr haben wir mehr als 100 Flugzeuge und rund 300 Hubschrauber bekommen. Im Sinne des staatlichen Rüstungsprogramms für den Zeitraum bis 2020 soll das Tempo der Lieferungen von Militärtechnik an die Streitkräfte aufrechterhalten werden. Die Luftwaffe wird ihre Bestände weiter erneuern.“

„Die ganze Welt hält an der Entwicklung von Gefechtsdrohnen fest – und Russland darf nicht zurückbleiben. Bei uns laufen ebenfalls Arbeiten in diesem Bereich, ihr Tempo lässt nicht nach. In nächster Zeit soll die Luftwaffe Gefechtsdrohnen auf Weltniveau bekommen. Wir sind davon überzeugt, dass dies bald geschieht“, so Bondarew.

Er bestätigte, dass das bisher als T-50 bekannte Jagdflugzeug der 5. Generation, das jetzt getestet wird, einen neuen offiziellen Codenamen hat: „Ja, die Entscheidung ist gefallen. Die Maschine hat die Bezeichnung Su-57 erhalten – genauso wie ein Kind einen Namen nach der Geburt bekommt. Nun werden wir sie ausgerechnet so nennen.“

Im Hinblick auf den Neustart der Tu-160-Produktion sagte der Luftwaffenchef:

„Das Flugzeug hat seine ausgezeichneten Flugeigenschaften gezeigt – als Langstreckenbomber, als strategisches Raketen-Trägersystem. Bisher hat es nicht seinesgleichen weltweit. Deshalb halte ich die Entscheidung für richtig. Entsprechend dem Plan der Arbeiten soll der erste Flug im März des kommenden Jahres stattfinden.“

Neben dieser modernisierten Maschine mit dem Codenamen Tu-160M2 plant Russland laut Bondarew auch einen komplett neuen Langstreckenbomber:

„Zwar wird er etwas von der Tu-160M2 übernehmen, doch dies wird ein absolut anderes und moderneres Flugzeug sein. Der Flugzeugbau entwickelt sich, wie bekannt, mit Riesenschritten weiter. Wenn diese Maschine zustande kommt, wird es neue Wertstoffe und neue Triebwerke geben. Für die Piloten werden wir parallel Simulatoren entwickeln.“

Generell hatte jeder Pilot im vergangenen Jahr nach Angaben des Luftwaffenchefs durchschnittlich 120 Flugstunden, im laufenden Jahr wird die 130-Stunden-Marke anvisiert. Diese Erhöhung geht, wie es hieß, darauf zurück, dass die Wartung und damit auch der technische Zustand der Maschinen verbessert wurden.

Wie Bondarew unterstrich, hat der Syrien-Einsatz „unschätzbare“ Kampferfahrungen für russische Flieger ermöglicht – ebenso wie Korrekturen an der Pilotenausbildung und neue Ansätze bei Luftangriffen.

 

Quelle: Sputnik

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