Flüchtlingsorganisationen weisen Betrugsvorwurf zurück

MÜNCHEN. Flüchtlingshilfsorganisationen haben den deutschen Steuerzahler womöglich um mehrere hunderttausend Euro geprellt. Das legt ein Bericht des Bayerischen Rundfunks nahe, der dem Deutsche Roten Kreuz, dem Bayerischen Roten Kreuz, der Wasserwacht , dem Malteser Hilfsdienst, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und dem Arbeiter-Samariter-Bund vorwirft, für Leistungen kassiert zu haben, die nie erbracht wurden. Insgesamt geht es um 1,2 Millionen Euro.

Hintergrund ist die Verteilung von Flüchtlingen mit Zügen seit dem Herbst 2015. Diese wurden von Helfern der Organisationen begleitet, um die Flüchtlinge während der Fahrt zu versorgen. Durch den Rückgang der Zahl der Einwanderer fuhren Anfang 2016 aber immer weniger Züge, der letzte am 7. März 2016.

Die Organisationen kassierten weiter

Dennoch sollen die Organisationen dem Bericht zufolge aber noch bis Oktober für die Begleitung der Züge, die nicht mehr fuhren, kassiert haben. Zunächst noch den vollen Betrag von 3.200, ab August dann noch 1.000 Euro pro geplanter Fahrt. Der Landesgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes, Leonhard Stärk, weist die Vorwürfe zurück. „Wir haben unser Personal organisiert, wir hatten die Materialien eingekauft, wir hatten Verpflegung gekauft, diese Dinge haben wir dann über mehrere Monate vorgehalten.“ Gegenüber den Behörden sei immer alles transparent offen gelegt worden.

Der auf Hilfsorganisationen spezialisierte Würzburger Anwalt Bernd Spengler äußerte im Bericht dagegen Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Geldflüsse: „Daß für die tatsächliche Zugbegleitung derselbe Betrag in Ansatz gebracht wurde wie später, wo man quasi nur noch die Vorhaltung von Personal hatte, für den Fall, daß ein Zug begleitet werden muß“, sei „nicht unbedingt erklärbar“.

Scharfe Kritik kommt vom Präsidenten des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel: „Ich finde, das ist schon ein Skandal.“ Sehr viel Geld sei in der Flüchtlingskrise verschwendet, Leistungen bestellt, aber nicht erbracht worden.

 

Quelle: Junge Freiheit