Nach dem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Japan im Dezember des Vorjahres vereinbarten Moskau und Tokio, gemeinsame wirtschaftliche Aktivitäten auf den Inseln zu starten. Putin will sich im September mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe in Wladiwostok treffen, um die Gespräche zu dem Thema fortzusetzen. Die Länder planen, die Fischerei, den Tourismus, das Gesundheitswesen und die Ökologie in der Region gemeinsam auszubauen.
Russland sucht nach japanischen Investitionen in den Fernen Osten, während Japan hofft, die nach dem Zweiten Weltkrieg verlorenen Gebiete zurückzubekommen. Doch Russland hat diese japanische Forderung wiederholt abgelehnt. Die Kurilen erstrecken sich über den Bereich zwischen der nördlichsten japanischen Insel Hokkaido und der russischen Halbinsel Kamtschatka.
Der gesamte Archipel wird derzeit von Russland verwaltet, das die Inseln nach dem Zweiten Weltkrieg gemäß der Potsdamer Erklärung von 1945 erhielt.
Alliierte Übereinkunft hinsichtlich der Hoheit über die Kurilen
Japan erhebt jedoch Ansprüche hinsichtlich der Besitzhoheit auf die beiden südlichsten großen Inseln der Gruppe, Iturup und Kunashir, sowie auf die Insel Shikotan und die kleine Inselgruppe Habomai. Tokio beruft sich dabei auf Japans Geschichte, als diese Inseln noch nördliche Territorien Japans waren. Russland und Japan haben nach dem Zweiten Weltkrieg bislang noch keinen Friedensvertrag unterzeichnet.
Moskau erhebt jedoch auch seinerseits den Hoheitsanspruch über die Inseln und leitet diesen aus dem durch die Alliierten im Jahre 1945 unterzeichneten Nachkriegsabkommen ab. Dieser Pakt legte vertraglich fest, dass der südliche Teil der Kurilen an die UdSSR gehen sollte, wenn Japan den Krieg verliert. Da Russland als der rechtmäßige Nachfolgestaat der Sowjetunion gilt, ist die Hoheit Russlands über die Territorien international anerkannt und steht nicht in Zweifel.
Quelle: RT