Nach Anschlägen in Katalonien: antiislamische Proteste von spanischen Radikalen

 

Ultrarechte haben in mehreren spanischen Städten Moscheen angegriffen, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press.

Attackiert wurde unter anderem die Hauptmoschee von Granada. Die Radikalen zündeten Rauchgranaten und riefen fremdenfeindliche Parolen. Im Moment des Angriffs hielten sich Hunderte Menschen in der Moschee auf.

„Wer diese Mosche finanziert hat, finanziert auch den Terrorismus. Warum schweigen die Behörden?», stand auf einem Spruchband geschrieben. Die Protestierenden warfen den Muslimen Terror und Beziehungen zum „Islamischen Staat» vor. Mit den Rufen „Der Rauch möge die Muslime aus der Moschee treiben» wurde eine Rauchgranate geworfen.

15 Minuten nach dem Beginn der Proteste war die Polizei zur Stelle. Die Demonstranten liefen auseinander.

Außerdem wurden auf den Fassaden der Moscheen in den Städten Logroño (autonome Gemeinschaft La Rioja) und Montblanc (autonome Gemeinschaft Katalonien) sowie der Stiftung der Moschee in Sevilla (autonome Gemeinschaft Andalusien) Drohungen gegen Muslime gesprüht.

Inzwischen demonstrierten spanische Muslime zum Andenken an die Opfer der jüngsten Terroranschläge in Katalonien. So versammelten sich am Sonntag mehr als 100 Menschen auf dem Madrider Platz Puerta del Sol. Ähnliche Aktionen fanden in anderen spanischen Städten, unter anderem auch in Barcelona, statt.

Am Montag wollen etwa hundert muslimische Gemeinden Kataloniens eine großangelegte Anti-Terror-Demonstration in Barcelona durchführen. Kurz nach den Terroranschlägen in Katalonien hatte  die Islamische Kommission Spaniens die Angriffe verurteilt.

Nach Angaben der Union der islamischen Gemeinschaften Spaniens (UCIDE) leben im Lande rund zwei Millionen Muslime, was vier Prozent der Bevölkerung ausmacht.

Am Donnerstagnachmittag war in Barcelona ein Mann auf der beliebten Flaniermeile Las Ramblas mit einem Transporter in die Menge gerast und hatte mindestens 14 Menschen getötet. Mehr als hundert weitere wurden verletzt. Zu dem Attentat bekannte sich die Terrormiliz Daesh (auch „Islamischer Staat», IS).

Nur wenige Stunden später ereignete sich in dem weiter südlich gelegenen Badeort Cambrils eine ähnliche Attacke. Dort fuhren mutmaßliche Terroristen auf der Strandpromenade gegen Mitternacht mehrere Menschen mit einem Pkw um, bevor sie von Sicherheitskräften gestoppt wurden.

Nach jüngsten Erkenntnissen wurden bei den Terroranschlägen in Spanien insgesamt 14 Menschen getötet und 130 weitere verletzt.

 

Quelle: Sputnik