UN-Bericht: Lieferungen Nordkoreas an Syrien unterbunden — Medien spekulieren über Chemiewaffen

Im letzten halben Jahr wurden zwei Gütertransporte von Nordkorea nach Syrien unterbunden, die gegen UN-Sanktionen verstoßen haben könnten, heißt es in einem vertraulichen UN-Bericht. Einige westliche Medien üben sich in Stimmungsmache und sprechen faktenfrei von Chemiewaffenlieferungen.

Laut einem UN-Bericht wurden in den letzten sechs Monaten zwei Gütertransporte von Nordkorea nach Syrien abgefangen, die gegen die gegen Nordkorea verhängten Sanktionen verstoßen haben sollen. Der von einem Gremium unabhängiger UN-Experten verfasste Bericht beschäftigt sich mit Verstößen der gegen Nordkorea verhängten Sanktionen und wurde dem UN-Sicherheitsrat zu Monatsbeginn vorgelegt.

Am Montag berichtete darüber die Nachrichtagentur Reuters, die den als vertraulich eingestuften Bericht einsehen konnte. Dieser enthalte demnach keine Angaben darüber, welche Güter bei den beschlagnahmten Lieferungen enthalten waren oder wann und wo die Lieferungen aufgebracht wurden.

Das Gremium ist auch mit der Untersuchung verbotener Kooperationen im Rüstungsbereich zwischen Nordkorea und Syrien betraut. In dem Bericht heißt es:

Zwei Mitgliedstaaten stoppten die Lieferungen nach Syrien. Ein anderer Mitgliedsstaat informierte das Gremium, dass er Grund zu der Annahme hat, dass die Güter Teil eines Abkommens zwischen KOMID und Syrien sind.

Bei KOMID handelt es sich um die Korea Mining Development Trading Corporation, gegen die im Jahr 2009 UN-Sanktionen verhängt wurden. Das staatliche Unternehmen gilt als Nordkoreas größter Waffenhändler. Bei dem Empfänger soll es sich um zwei Tochterfirmen des syrischen Scientific Studies and Research Centre (SSRC) handeln, die laut dem UN-Bericht bereits in der Vergangenheit mit KOMID kooperiert haben.

Das SSRC wurde im Jahr 1971 ins Leben gerufen. Die Regierungsbehörde soll den technischen Fortschritt des Landes gewährleisten und wissenschaftliche Aktivitäten koordinieren. Die Forschung des SSRC erstreckt sich auch auf den militärischen Bereich.

Fake News-Alarm: Medien reden von Chemiewaffen

Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass dem Forschungszentrum die Entwicklung des — dank einer russischen Initiative im Jahr 2013 — eingestellten Chemiewaffenprogramms oblag. Das nahm die Haaretz zum Anlass, um mit folgender Schlagzeile aufzumachen: „Nordkorea wurde dabei erwischt, wie es Chemiewaffen an Syrien liefert.“ Anhand der selbst verbreiteten Fake News spekulierte die Zeitung, ob das syrische Chemiewaffenprogramm insgeheim weiter betrieben wird. Israelische Medien, darunter auch die Haaretz, hatten jüngst den Iran bezichtigt, in Syrien eine Fabrik zur Herstellung von Scud-Raketen zu errichten, die potenziell als Träger von Giftgas eingesetzt werden können.

Auch die Reuters-Agentur brachte den Begriff „Chemiewaffen“ in der Überschrift ihrer Meldung unter und schrieb: „Nordkoreanische Lieferungen an syrische Chemiewaffenbehörde unterbunden“ – auch wenn es eine solche Behörde in Syrien gar nicht gibt.

 

Quelle: RT