Außenminister Sergej Lawrow hat zugegeben, dass Russland Kontakte zu den radikalislamischen Taliban in Afghanistan unterhält – jedoch strikt unter den vom UN-Sicherheitsrat definierten Auflagen. Eine neue US-Strategie hingegen erlaubt Lawrow zufolge Kontakte zu den Taliban ohne jegliche Bedingungen.
Für die russischen Kontakte zu den Taliban gebe es zwei Gründe, sagte Lawrow am Donnerstag. „Erstens, um praktische Fragen zu lösen, von denen die Sicherheit unserer Bürger und Einrichtungen in Afghanistan abhängt. Zweitens, um die Taliban zu einem Dialog mit der (afghanischen) Regierung zu bewegen – auf der Grundlage der vom UN-Sicherheitsrat bestimmten Kriterien.“
Das Weltgremium in New York habe den Taliban nämlich erlaubt, an den Verhandlungen teilzunehmen, sobald diese drei Auflagen erfüllt hätten, erinnerte Lawrow. So sollten sich die Taliban von den Terroristen distanzieren, ihren bewaffneten Kampf beenden und die afghanische Verfassung respektieren.
„Entsprechend diesen Kriterien unterhalten wir Kontakte zu den Taliban, um sie zur Erfüllung dieser Forderungen des UN-Sicherheitsrats zu veranlassen“, äußerte Lawrow. „Die neue US-Strategie, wenn ich sie richtig verstehe, erlaubt Kontakte zu den Taliban, ohne dass diese irgendwelche Auflagen erfüllt haben“, so der russische Spitzendiplomat. Dies liege nicht im gemeinsamen Interesse und entspreche nicht der koordinierten Linie des UN-Sicherheitsrats.
Quelle: Sputnik