Ukraine und Nato: Neue Rüstungen? Fehlanzeige!

Die Ukraine hat gestern den 26. Jahrestag ihrer Souveränität begangen. Aber von der Unabhängigkeit, für die auf dem „Maidan“ vor dreieinhalb Jahren gekämpft worden war, ist nichts mehr zu sehen, schreibt die Zeitung „Moskowski Komsomolez“ am Freitag.

An der Militärparade in Kiew nahmen neben ukrainischen Soldaten auch Nato-Militärs teil. Zu den Beobachtern der Parade gehörte unter anderem US-Verteidigungsminister James Mattis.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko nutzte die Anwesenheit der westlichen Gäste, um abermals von der so genannten „russischen Aggression“ zu reden, weshalb sein Land sich nicht in den euroatlantischen Raum vollwertig integrieren könne. Zum Abschluss versicherte er abermals, dass die Ukraine EU- und Nato-Mitglied werden wolle, obwohl dieses Thema nicht einmal auf der Tagesordnung steht.

Poroschenkos Auftritt zeigte ganz deutlich, dass er seine Verpflichtungen im Sinne der Minsker Friedensvereinbarungen nicht erfüllen will. Nach seinen Worten sind mehr als 130.000 Reservisten bereit, jederzeit in die Donbass-Region zu ziehen, falls dies notwendig sein sollte. Diese Worte widersprachen jedoch seinen Beteuerungen während der jüngsten Telefonate mit den Spitzenpolitikern des so genannten „Normandie-Quartetts“ vor wenigen Tagen. Damals hatten die Seiten vereinbart, dass in der Ostukraine am 25. August ein Waffenstillstand in Kraft treten sollte – im Vorfeld des baldigen neuen Schuljahres.

Was die Parade in Kiew angeht, so wurde dabei unter anderem die neue ukrainische Militärtechnik präsentiert. Daran nahmen insgesamt 67 Stück Militärtechnik teil, die demnächst in die Donbass-Region geschickt werden könnte. Zwar wurde diese Technik als neueste Entwicklungen ukrainischer Ingenieure annonciert, aber das stimmte nicht.

Der russische Militärexperte Andrej Frolow sagte dazu:

„Großenteils waren das die modernisierte sowjetische Technik sowie mehrere in der Ukraine testweise gebaute Panzerfahrzeuge. (…) Bei ihrer Produktion wurden keine modernen Technologien eingesetzt, und ihr Export ins Ausland kommt wohl nicht infrage.“

So sei der Panzer „Oplot“, der als „Panzer des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet worden sei, in Wahrheit eine veränderte Version des sowjetischen T-80-Modells, und es werden sehr kleine Serien dieser Panzer gebaut, etwa zehn bis 20 Exemplare pro Jahr, so der Experte. Das reaktive Mehrfach-Raketensystem BM-21 „Werba“ sei nichts anderes als das sowjetische bzw. russische Modell „Grad“ auf dem Chassis des sowjetischen bzw. russischen Lastwagens KRAZ. Der Panzer „Bulat“ sei eine modernisierte Modifikation des T-64. Nur der Schützenpanzerwagen BTR-4 sei eine vollständig ukrainische Entwicklung, aber ihre Qualität sei mangelhaft, stellte Frolow fest.

 

Quelle: Sputnik