
Die Aussagen des Verteidigungsministeriums gehen auf eine Anfrage der Linken-Partei zurück. Berlin stationierte insgesamt 410.000 Soldaten auf Übersee. Sie kamen bei 52 internationalen Missionen seit 1991 zum Einsatz, schreibt die Nachrichtenagentur dpa.
Die Missionen kosteten dem Steuerzahler 21 Milliarden Euro, mehr als bisher angenommen, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Neben den enormen finanziellen Kosten kommen 108 gefallene Soldaten hinzu. Davon kamen 37 bei aktiven Kampfhandlungen ums Leben, zählt das Nachrichtenportal Spiegel auf. Die stellvertretende Vorsitzende der Linke-Fraktion, Sabine Zimmermann, bezog dazu Stellung:
Die Auslandseinsätze der Bundeswehr kosten nicht nur ein Vermögen, viele Soldaten haben sie mit ihrem Leben bezahlt. Dies ist besonders bitter, da im Regelfall durch militärische Einsätze kein Konflikt gelöst wird. [Auch] Rüstungsexporte müssen verboten werden.“
Die Bundeswehr müsse wieder auf ihr Gründungsziel einer Verteidigungsarmee zurückgeführt und aus allen Auslandseinsätzen zurückgezogen werden, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung die Politikerin weiter.
Deutschland gibt gegenwärtig 37 Milliarden Euro jährlich für die Bundeswehr aus. Das macht rund 1,2 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts aus. Die USA und NATO fordern, dass Deutschland und andere Mitglieder ihr Budget auf durchschnittlich zwei Prozent hochschrauben sollen.
Die SPD-Führung unter Thomas Oppermann und Martin Schulz haben diese Forderungen bereits als unrealistisch abgetan. Auch würde ein solcher Schritt Kontroversen aufrufen angesichts der besonderen deutschen Vergangenheit. Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel distanzierte sich ebenso vom Hochschrauben des Wehretats.
Die SPD-Führung fügte hinzu, sollte Deutschland sein Militärbudget auf die Zwei-Prozent-Marke erhöhen, würde das beinahe die Verdopplung des aktuellen Budgets bedeuten. Demnach würde Deutschland zur größten Militärmacht in Europa aufsteigen, was „keiner sehen will. Es macht keinen Sinn für die Zukunft“, heißt es von der SPD.
Quelle: RT