RT-Chefin Simonjan richtet offenen Brief an „Reporter ohne Grenzen“

 

Die Chefredakteurin der Mediengruppe Rossiya Segodnya und des TV-Senders RT, Margarita Simonjan, hat einen offenen Brief an die „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) gerichtet, in dem sie den Generalsekretär dieser Organisation bittet, klarzustellen, wen von den RT-Mitarbeitern er als Feind des Journalismus betrachtet.

„Den Worten des Generalsekretärs zufolge hat er nicht behauptet, dass der Fernsehsender RT ausschließlich aus Feinden des Journalismus bestehe. Es wäre für uns daher nützlich zu erfahren, wen er eigentlich meinte“, schreibt Simonjan.

Zuvor hatte RSF-Generalsekretär Christophe Deloire in einem Interview mit dem französischen Magazin „Télérama“ gesagt, dass Präsident Emmanuel Macron sich bei dem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin „gegenüber RT und Sputnik – zwei vom Kreml finanzierten Massenmedien – hart gezeigt und sie als ‚Einflussorgane‘ bezeichnet hat“.
Laut Deloire hatte Simonjan ihn im vergangenen Jahr, nachdem das EU-Parlament eine Resolution „gegen die russische Propaganda“ angenommen hatte, darum gebeten, RT in Schutz zu nehmen. Sie habe sich dabei auf Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte berufen. Deloires Antwort lautete: „Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Feinde des Journalismus von den Prinzipien Gebrauch machen, die einst dem Zweck gedient haben, den Journalismus zu schützen.“

Daraufhin empfahl Simonjan dieser Organisation, sich „auf stille Weise aufzulösen, um die wahren Menschenrechtler nicht zu kompromittieren“. Die „Reporter ohne Grenzen“ haben ihrerseits einen offenen Brief veröffentlicht, in dem sie sich gegen „scharfe Angriffe“ der RT-Chefredakteurin auf ihre Organisation wandten.

 

Quelle: Sputnik