Russischer Politiker Dschabarow zu Reparationsforderungen Polens: „Null Chancen“

 

Die realen Chancen für Polen sowohl von Russland als auch von Deutschland neue Reparationszahlungen zu bekommen beziffern sich gegen null. Im Gegenteil, solche Forderungen wären ein Pattweg, erklärte der Vize-Leiter des auswärtigen Ausschusses im Föderationsrat (russisches Oberhaus), Wladimir Dschabarow.

„Die Perspektiven solcher Forderungen sowohl von uns als auch von Deutschland liegen bei Null“, erklärte Dschabarow.

Er unterstrich, dass nach dieser Logik auch die Frage nach einer Entschädigung für die 600.000 sowjetischen Soldaten, die ihr Leben für die Befreiung Polens von der Nazi-Besatzung ließen, gestellt werden könne und man dafür Reparationen von der jetzigen polnischen Regierung einfordern könnte.
„Das wird Polen niemals zurückzahlen können“, so der Politiker.

Ebenfalls könnte Moskau nach Polens Logik Reparationen für die Ereignisse von 1612 fordern, als die polnische Armee Moskau besetzt hatte, oder von Frankreich für den Russlandfeldzug Napoleons 1812, als Moskau komplett nieder gebrannt war.

„Solche Behauptungen sind Schwachsinn, der absolute Pattweg“, betonte Dschabarow.

Er glaube auch, dass die polnische Regierung zu nationalistisch geworden sei und zu keinerlei Kompromissen bereits wäre. Die EU würde das zunehmend einsehen und solche Aktionen Warschaus immer mehr fürchten, unterstrich der russische Politiker.

Dschabarov erinnerte auch daran, dass Polen nach dem Zweiten Weltkrieg dank der Sowjetunion „praktisch kostenlos die Ländereien Ostpreußens bekommen hat.“

„Deren Beschwerden sind daher Nonsens. Dann sollen sie erstmal für diese Ländereien zahlen“, sagte er.

Zuvor hatten Vertreter der polnischen Regierungspartei PiS erklärt, das Land werde Kriegsreparationen nicht nur von Deutschland, sondern auch von Russland fordern – und zwar für den Friedensvertrag von Riga aus dem Jahr 1921, der den Polnisch-Sowjetischen Krieg von 1919 bis 1921 beendete.

 

Quelle: Sputnik