Nato sucht Antwort auf Manöver „Zapad 2017“

 

Kurz vor Beginn des gemeinsamen russisch-weißrussischen strategischen Manövers „Zapad 2017“ hat die Nato nicht nur die baltischen Länder mit seinen Einheiten verstärkt, sondern auch mit Übungen auf dem Territorium der mit Russland nicht befreundeten postsowjetischen Staaten begonnen, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag.

Am Sonntag begannen in Georgien die multinationalen Nato-Militärübungen „Agile Spirit 2017“, auf die sofort ein Großmanöver am 12. September in der Ukraine folgen wird. Danach findet das internationale Nato-Manöver „Rapid Trident 2017“ statt. Wie der Generalstabschef der ukrainischen Streitkräfte, Viktor Muschenko, berichtete, findet vor ihrem Beginn ein strategischer Aufbau zur „Abwehr einer bewaffneten Aggression in riskanten Richtungen“ statt.
Sowohl „Agile Trident“, als auch „Rapid Trident“ finden in der Ukraine und in Georgien bereits seit einigen Jahren regelmäßig statt. Doch jetzt sind die Übungen umfassender und finden zeitlich um die Übungen „Zapad 2017“ statt.

Ähnlich geht offenbar auch die EU vor, die auf Initiative Estlands in Tallinn am 6. und 7. September die strategischen Cyber-Übungen „EU Cybrid“ abhält, bei denen alle Verteidigungsminister der EU-Länder sowie die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg anwesend sein werden. Die Hauptbedrohung geht laut den Organisatoren dieser Übungen natürlich von Russland aus.

Antirussische Phobien sind auch in den am Sonntag begonnenen Übungen der USA und ihrer Partner in Georgien zu erkennen. Wie es in einer Pressemitteilung des Pentagons heißt, nehmen an den Übungen „Agile Spirit 2017“ 500 US-Soldaten sowie Einheiten aus Bulgarien, Rumänien, der Ukraine und anderen Ländern teil. Im US-Verteidigungsministerium wird hervorgehoben, dass diese jährlichen multilateralen Übungen bereits zum siebten Mal stattfinden. In diesem Jahr findet das Manöver „Agile Spirit“ unter Teilnahme von US-Marineinfanteristen statt.

Doch bis 2015 fand das Manöver nur unter Teilnahme der USA und Georgiens statt. Erst nach der Wiedervereinigung der Krim und Russlands und dem Beginn des Bürgerkriegs im Donezbecken kamen Militärs aus der Ukraine und von Nato-Ländern zu den Übungen.
Indem man weiß, dass der Hauptfeind für Georgien Russland sowie Abchasien und Südossetien, die 2008 ihre Unabhängigkeit erlangten, sind, ist nicht schwer vorauszusagen, dass die georgische Armee und die Einheiten der Nato und der Ukraine bei den Übungen in der nördlichen und westlichen Richtung vorrücken werden. Die Gesamtzahl der Militärs, die jetzt an diesen Manövern teilnehmen, ist nicht bekannt. Doch dass an den Übungen zum ersten Mal ein ganzes Bataillon von Marine-Infanteristen der USA teilnimmt, ist eine alarmierende Tatsache.

„Unter den Bedingungen der Gebirgsgegend ist ein Bataillon der Spezialkräfte, wenn es von der ganzen georgischen Armee unterstützt wird, keine taktische, sondern eine operative Einheit“, sagte der Militärexperte Juri Netkatschew. Dem Experten zufolge wurden die Übungen „Agile Spirit“ in diesem Jahr auch mit dem Ziel organisiert, die Aufmerksamkeit der militärpolitischen Führung Russlands von der Vorbereitung auf das Manöver „Zapad-2017“ abzulenken, sowie die Lage im Kaukasus zu destabilisieren. Der Experte erinnerte zudem daran, dass in Georgien vor kurzem ein anderes Manöver zu Ende ging – „Noble Partner“, das ähnliche Ziele hatte.
An diesen Manövern nahmen rund 2800 Militärs aus den USA, Großbritannien, Deutschland, der Türkei, der Ukraine, Slowenien und Armenien teil, darunter eine ganze Panzerkompanie des Pentagons.

Vor Beginn der Übungen Noble Partner bezeichnete der Vizepräsident der USA, Mike Pence, am 1. August in Tiflis Moskau als „Okkupant“. Eine solche Stimmung wird von Washington und seinen Partnern auch in der Ukraine verbreitet. Bekannt ist, dass an den Übungen in der Ukraine neben ukrainischen Reserveeinheiten bis zu 2000 Militärs aus den USA und anderen Nato-Ländern teilnehmen werden, darunter aus Georgien. „Wir analysieren verschiedene Handlungsszenarien des Gegners, darunter Offensivhandlungen“, sagte Muschenko und hob die Bereitschaft hervor, durch den russisch-weißrussischen militärischen Verband des Manövers „Zapad 2017“ eine gebührende Antwort zu geben.

 

Quelle: Sputnik

 

 

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