Autonom vor Syriens Küste: Russlands Untersee-Roboter im Einsatz

 

Die russische Marine setzt vor der syrischen Küste ihr autonomes Robotersystem Galtel ein. Die Roboter suchen unter Wasser vor allem gefährliche Munition, finden aber nicht nur sie. Der TV-Sender Swesda berichtet, wie sich der Einsatz gestaltet.

Unter Wasser orientiert sich der Roboter dem Bericht zufolge an Komponenten eines hydroakustischen Navigationssystems – mit Hilfe solcher Baken werden Koordinaten für autonome Missionen vorgegeben.

Im Hafen von Tartus, wo sich der russische Stützpunkt befindet, sucht der Roboter nach nicht explodierten Projektilen auf dem Meeresboden, aber auch nach absichtlich versteckten Gegenständen, die gefährlich sein könnten.
Die Aufgabe wird per Kabel ins „Gehirn“ des Roboters eingespeist. Dann beginnt dessen selbständiger Einsatz – schon ohne Kabel. Die Mission dauert zwölf Stunden, wie der zuständige Einsatzleiter Oleg Kremlew erläuterte.

Das unbemannte Fahrzeug bewegt sich unter Wasser mit Hilfe von Propellern. Wenn es eine Hürde registriert, bekommt der Autopilot ein Signal, diese Hürde zu umfahren. Der Roboter kann auch im trüben Wasser die Suche fortsetzen – mit Hilfe eines Sonars.

Wenn der autonome Roboter mit seiner Reichweite von rund 100 Kilometern etwas Wichtiges findet – beispielsweise einen Gegenstand, der einer Bombe ähnelt – kommt ein ferngesteuertes Tauchfahrzeug zum Einsatz, um den Fund genauer unter die Lupe zu nehmen und Bilder in Echtzeit zu liefern. Die Leitzentrale befindet sich auf einem Schnellboot – ebenso wie die Anlage, um die Batterien der Roboter zu laden.

Das Robotersystem Galtel wurde vom russischen Institut für Seetechnik-Probleme entwickelt – im Auftrag der Streitkräfte. Ursprünglich wurde es konzipiert, um Grundminen zu suchen. Doch laut den Konstrukteuren ist der Roboter in der Lage, selbst kleine Gegenstände zu entdecken – etwa so groß wie eine Streichholzschachtel.
Getestet wurde der Roboter vor der russischen Fernost-Küste. Während jenes Testprogramms wurden sowohl explosive Gegenstände als auch gesunkene Schiffe auf dem Meeresboden entdeckt, wie der für Bewaffnung zuständige Vizechef der Pazifikflotte, Igor Koroljow, bestätigte.

Auch bei Tartus sind die Funde nicht unbedingt militärisch – entdeckt wurde etwa ein gesunkenes Boot mit menschlichen Überresten, diese Angaben wurden an die Syrer weitergeleitet. Selbst die Tierwelt lässt sich mit Hilfe solcher Roboter beobachten, wie Roman Kordjukow sagte, stellvertretender Ressortchef für Forschungsprojekte des russischen Verteidigungsministeriums.

 

Quelle: Sputnik

 

 

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