Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow hat das Vorgehen von Agenten der amerikanischen Geheimdienste in den russischen diplomatischen Vertretungen in den USA als Okkupation bezeichnet.
„Wir bestehen darauf, dass der Aufenthalt in diesen Räumen und auf diesem Territorium ohne Genehmigung des legitimen Besitzers eine Okkupation ist“, sagte Rjabkow.
Er fügte hinzu: „Diese Bezeichnung bezieht sich nicht nur auf irgendwelche großen Ereignisse mit Konfliktcharakter oder Militärvorgehen. Dieser Begriff passt auch dazu, was die Amerikaner getan haben.“
Zuvor hatte die Amtssprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärt, dass sich die empörenden Handlungen bei der Besetzung russischer diplomatischer Einrichtungen in den USA auf keinen Fall entschuldigen ließen. Agenten der US-Sicherheitsdienste bezeichnete sie als „Okkupanten“.
Der diplomatische Streit zwischen Russland und den USA dauert seit der Amtszeit von US-Präsident Barack Obama an. Dieser hatte Ende Dezember — drei Wochen vor seinem Ausscheiden aus dem Amt — 35 russische Diplomaten ausweisen und Freizeitanlagen russischer Diplomaten in den USA schließen lassen.
Moskau hatte damals von einer Reaktion abgesehen — in der Hoffnung auf bessere Beziehungen zu Washington unter Obamas Nachfolger Donald Trump. Weil das diplomatische Vermögen Russlands auch unter Trump gesperrt blieb und der US-Kongress Ende Juli sogar weitreichende Sanktionen gegen Russland verhängte, forderte Moskau von Washington, sein Botschaftspersonal in Russland mit dem russischen Botschaftspersonal in den USA zahlenmäßig in Einklang zu bringen.
In diesem Zusammenhang hatte Russlands Präsident Wladimir Putin damals mitgeteilt, dass insgesamt 300 Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft in Moskau und einzelner Konsulate das Land verlassen müssten. Der Mitarbeiterstab war somit von 755 auf 455 gekürzt worden. Als Reaktion darauf hatten die USA bereits die Visa-Ausgabe in Russland massiv eingeschränkt.
Quelle: Sputnik