US-Commander zu Moskaus Präsenz in Arktis: Sie werden von der Welt „Ablöse“ fordern

 

Russland erhöht weiter seine Militärpräsenz in der arktischen Region – das war die Kernbotschaft der beliebten amerikanischen Fernsehsendung „60 minutes“ bei CBS News. Darin erzählte der ehemalige Oberbefehlshaber des United States European Command, Philip Breedlove, welche Gefahren von einer russisch dominierten Arktis ausgehen könnten.

Der Ex-Commander teilte im Interview mit, Russland würde einen gewaltigen Einfluss auf die Weltwirtschaft bekommen, wenn es den nördlichen Seeweg entlang der russischen Arktisküste (die sogenannte Nord-Ost-Passage) militärisch völlig kontrollieren würde.

Demnach könne Russland dann für die Nutzung dieser Passage „Lösegelder“ von der Welt fordern.

Breedlove betonte, dass Russland bereits jetzt eine signifikante Präsenz in der Region zeige. Im Jahr 2015 habe die russische Armee sogar großangelegte Truppenmanöver mit über 40.000 Soldaten, 15 U-Booten, über 40 Kriegsschiffen und Dutzenden Kampffliegern und Helikoptern durchführen können.

Der General a.D. kritisierte zugleich die Vorgehensweise der Russen bei dem Manöver. Man wolle zwar ihr Recht auf Truppenübungen auf eigenem Territorium nicht abstreiten, aber das Problem sei, dass Moskau diese Manöver in keinerlei Weise zuvor angekündigt habe.

„Wir informieren (über unsere Manöver – Anm.d.Red.) immer im Voraus, sodass sie niemanden überraschen. Die Manöver dagegen, die Russland durchführen ließ, waren unangekündigt, und das ist doch ein etwas destabilisierender Faktor“, erklärte Breedlove die US-Position.

Da Breedlove der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa war, lag die Arktis auch in seiner Kompetenz.
Bereits seit Jahren habe er beobachten können, wie Moskau seinen Einfluss in der arktischen Region ausweite.

Diese Region sei lange Zeit von geringem Interesse für die Westmächte gewesen, könne jedoch in der Zukunft zu einer realen Alternative zum Suez-Kanal werden, durch den der Großteil des internationalen Handels abgewickelt werde.

Sollte Russland die Nord-Ost-Passage mit der notwendigen Infrastruktur versehen, könnte sich der Welthandel auf diese Route verlagern – und Moskau immense Macht und Geld bringen.

„Ich habe gehört, dass die Zeit für einige Arten von Transport von den nordeuropäischen bis zu den asiatischen Märkten sich um bis zu 28 Tage verkürzt. Das wirtschaftliche Potenzial ist hier daher immens, und das kann eine große Wohltat für Unternehmen in der ganzen Welt werden“, betonte der General a.D.

Auf die Frage danach, was Russland bereits getan habe, verwies Breedlove auf den quantitativen und qualitativen Anstieg der russischen Präsenz in der Region.
Russland habe über 50 neue Flughäfen und Hafenstellen an der arktischen Küste im Bau, von denen 14 in diesem Jahr fertiggestellt würden. Hinzu erhöhe sich die Anzahl der Bodentruppen, der Raketenabwehr- und der Radarsysteme in der Region.

Die USA würden versuchen, diesen russischen Vorstoß zu kontern – allerdings nicht mit einer ähnlichen Ausweitung der Infrastruktur, sondern mit Hilfe der amerikanischen Flotte (in erster Linie der U-Boote), die immer öfter in die Region geschickt würden.

 

Quelle: Sputnik

 

 

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