Nach Vorfall in Deir ez-Zor: USA erstreben mehr Zusammenwirken mit Russland in Syrien

Washington strebt die Stärkung des Zusammenwirkens mit der russischen Luftwaffe im Himmel über Syrien an. Dies berichtet die Zeitung „The Washington Post“.

„Das Pentagon unternimmt zusätzliche Schritte zur Gewährleistung der direkten Kommunikation zwischen den amerikanischen und russischen Kommandeuren vor Ort, nachdem US-Verbündete im Raum von Deir ez-Zor angegriffen worden waren“, so das Blatt unter Berufung auf den Chef des US-Generalstabs, Joseph Dunford.

Dunford soll Journalisten mitgeteilt haben, dass „der Kanal zur Verhinderung von Konfliktsituationen (zwischen den US- und russischen Militärs – Anm. d. Red.) nicht funktioniert“ habe, als Syriens und Russlands Luftwaffen die von den USA unterstützten Oppositionskräfte östlich von Euphrat angegriffen haben sollen.

Dunford soll nach eigenen Angaben zudem beim Telefonat mit dem Chef des russischen Generalstabs, Walerij Gerassimow, vorgeschlagen haben, dass die Befehlshaber diesen Kommunikationskanal zur Aufspürung eines Feindes im Raum am Euphrat nutzen könnten.

Wie WP weiter schreibt, nutzen amerikanische und russische Militärs traditionell den Euphrat als eine sogenannte Trennlinie. Der Zeitung zufolge „greifen russische und syrische Regierungskräfte Ziele im Westen an, während die von den USA unterstützen Truppen dies im Osten tun“. „In den letzten Wochen kreuzen sich praktisch die zahlreichen Offensivoperationen der USA und Russlands“, heißt es im Artikel weiter.

„Die Verhinderung von Konflikten in diesem Gebiet ist schwerer geworden als noch vor einigen Montan. Wir haben noch nicht aller Fragen geklärt“, zitiert die Zeitung Dunford.

Die US-geführte internationale Anti-IS-Koalition hatte zuvor Russland vorgeworfen, die SDF-Stellungen östlich des Euphrat-Flusses unweit von Deir ez-Zor in der Nacht auf Samstag angegriffen und Angehörige der US-Koalitionspartner verletzt zu haben.

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, teilte daraufhin mit, dass das Kommando der russischen Luftwaffe die amerikanische Seite über seine Operation im syrischen Deir ez-Zor im Voraus in Kenntnis gesetzt hatte. Die russische Luftwaffe greife nur vorher ausgekundschaftete und über mehrere Kanäle bestätigte Ziele in den von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS, auch Daesh) kontrollierten Gebieten an, so Konaschenkow am Sonntag. In den letzten Tagen habe es keinerlei Aufklärungsdaten über jegliche Zusammenstöße zwischen dem IS und den bewaffneten Vertretern einer „dritten Seite“ gegeben. Daher sei es unklar, so der Sprecher, wie oppositionelle Kämpfer und Militärberater der internationalen Koalition die IS-Gebiete unbehelligt betreten konnten. Diese Frage müssten die Vertreter der internationalen Koalition selbst beantworten.

Zuvor hatte eine kurdische Quelle gegenüber der Agentur RIA Novosti gesagt, dass sechs SDF-Mitglieder bei einem Luftschlag syrischer Kampfflugzeuge verletzt worden seien.

 

Quelle: Sputnik