Hurrikan Maria verwüstet das US-Aussengebiet Puerto Rico. In der benachbarten Dominikanischen Republik richtet der Sturm schwere Überschwemmungen an.
Hurrikan «Maria» hat nach Puerto Rico auch die benachbarte Dominikanische Republik getroffen und starke Überschwemmungen verursacht. Staatspräsident Danilo Medina berief eine Krisensitzung ein, rund 350 000 Menschen waren ohne Strom. «Maria» erreichte hier Windgeschwindigkeiten von rund 195 Stundenkilometern. Bisher starben durch den Hurrikan auf den Karibikinseln Dominica, Guadalupe und Puerto Rico mindestens 18 Menschen. Rund 20 Menschen werden noch vermisst. Dramatisch ist die Lage im schwer verwüsteten Puerto Rico. In dem US-Aussengebiet mit seinen rund 3,4 Millionen Einwohnern fiel der Strom aus. US-Präsident Donald Trump rief den Katastrophenzustand aus und will die Insel bald besuchen. Puerto Rico ist mit 9000 Quadratkilometern so gross wie Zypern.
Das US-Militär teilte mit, dass man mit sechs Helikoptern und vier Transportflugzeugen Hilfsmassnahmen für Puerto Rico und die Virgin Islands unterstütze. Viele Gegenden waren komplett abgeschnitten, eine Hoffnung war, dass der Flughafen in Puerto Rico wieder den Betrieb aufnimmt, damit US-Hilfsflüge die Insel ansteuern können. Mit Ausrufung des Katastrophenzustandes bekommt das US-Aussengebiet, das eine hohe Armutsrate aufweist, Geld aus Washington. Dazu zählen Hilfen für Notunterkünfte und Hausreparaturen. Trump sagte in New York, Puerto Rico sei «vollkommen ausradiert» und von Winden getroffen worden, die die Insel noch nie zuvor erlebt habe. Die USA würden den Wiederaufbau Puerto Ricos mit grossem Enthusiasmus angehen. Bisher ist Puerto Rico ein assoziierter Freistaat. Per Referendum hatte die von der Pleite bedrohte Insel aber beschlossen, dass man der 51. Bundesstaat der USA werden möchte. Das könnte die Finanzlage verbessern. Dieser Wunsch muss aber vom amerikanischen Kongress gebilligt werden.
Der Hurrikan hat die Stromversorgung in Puerto Rico unterbrochen. Auch das Kommunikationsnetz kollabierte vielerorts, weshalb die Informationslage schwierig war. Neben einem bestätigten Todesopfer sprach der Chef der Notfallbehörde, Abner Gómez, von mehreren Todesopfern in dem Bezirk Utuado durch den Hurrikan. Nach Angaben der Zeitung «El nuevo dia» könnte es sich um drei Rentner handeln, aber hierfür gebe es bisher keine Bestätigung.
Gouverneur Ricardo Rosselló Nevares hat eine nächtliche Ausgangssperre von sechs Uhr abends bis sechs Uhr morgens ausgerufen, die bis Samstag gelten soll. Damit sollen Plünderungen verhindert werden. Unklar ist noch, ob der Hurrikan am Wochenende das US-Festland treffen könnte. Der Vorgängersturm «Irma» hatte grosse Schäden im US-Bundesstaat Florida hinterlassen.
Quelle: Neue Züringer Zeitung