Die Zahl überschuldeter Verbraucher ist dieses Jahr erneut gestiegen. Insgesamt waren zum 1. Oktober 6,9 Millionen Menschen über 18 Jahren in Deutschland überschuldet — die meisten davon in der Mittelschicht.
Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen und Konjunkturboom ist die Zahl überschuldeter Verbraucher dieses Jahr erneut gestiegen.
Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Schuldneratlas der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorgeht, waren zum Stichtag 1. Oktober 65.000 mehr Menschen von Überschuldung betroffen als vor einem Jahr. Dies ist ein Anstieg um 0,9 Prozent. Insgesamt waren demnach 6,9 Millionen Menschen über 18 Jahren in Deutschland überschuldet – die meisten davon in der Mittelschicht.
Davon befänden sich rund 4,22 Millionen Menschen „in einer dauerhaften Schuldenspirale“, teilte Creditreform mit. Die Schuldnerquote lag demnach bei 10,04 Prozent.
Ein Verbraucher gilt laut Creditreform als überschuldet, wenn seine zu leistenden Gesamtausgaben höher sind als seine Einnahmen und er über einen längeren Zeitraum seinen Zahlungsverpflichtungen „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ nicht nachkommen kann. Das gilt laut Schuldneratlas für 7,61 Prozent der Frauen über 18 Jahren und für 12,59 Prozent der Männer in Deutschland. Bei Schuldnern unter 30 Jahren liegt die Quote demnach bei 14,06 Prozent oder rund 1,66 Millionen Menschen, erklärte Creditreform.
Laut einer Sonderauswertung gehören die meisten überschuldeten Verbraucher der Mittelschicht an. Sozialforscher haben zudem 20 überschuldete Familien aus diesem Milieu über drei Jahre begleitet. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass eine Überschuldung und die folgende Insolvenz ein „massiver Einschnitt in das normale Leben“ sei und manche Betroffene in eine „Schockstarre“ verfallen und sich nicht mehr selbst helfen könnten.
Quelle: Epochtimes