Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Vorschlag des ukrainischen Politikers Viktor Medwedtschuk für einen Gefangenenaustausch im Donbass begrüßt. In der ostukrainischen Industrieregion stehen ukrainische Regierungstruppen seit dreieinhalb Jahren in militärischen Auseinandersetzungen mit bewaffneten Volksmilizen.
Bei einem Treffen mit Putin am Mittwoch in Istra bei Moskau hatte Medwedtschuk, einst Vizevorsitzender der Werchowna Rada (Abgeordnetenhaus in Kiew), mitgeteilt, dass die Konfliktparteien im Donbass wegen formeller Probleme auf der Seite der Ukraine seit 14 Monaten keine Gefangenen mehr ausgetauscht hätten. Nach seinen Angaben befinden sich Hunderte Menschen beiderseits der Frontlinie in Gefangenschaft.
Putin versprach daraufhin, auf die Regierungen der von Kiew abtrünnigen Volksrepubliken Donezk und Lugansk (beide Donbass) entsprechend Einfluss zu nehmen. „Ich werde alles tun, was in meiner Kraft steht“, sagte Putin. „Ich werde mit der Leitung der Donezker Republik und der Lugansker Republik sprechen. Ich hoffe, dass Ihr Vorschlag umgesetzt wird.“
Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 Truppen in die östlichen Kohlefördergebiete Donezk und Lugansk (Donbass) geschickt, nachdem diese den nationalistischen Staatsstreich vom Februar in Kiew nicht anerkannt und zuerst mehr Selbständigkeit gefordert und dann unabhängige „Volksrepubliken“ ausgerufen hatten. Nach den jüngsten UN-Angaben sind bei den Gefechten zwischen dem Kiew-treuen Militär und örtlichen Bürgermilizen bislang rund 10.000 Menschen ums Leben gekommen.
Quelle: Sputnik