Voraussichtliche militärische Lieferungen der USA an die Ukraine bedeuten für Donald Trump einen innenpolitischen Schritt, der ihm ermöglichen soll, seine Probleme mit den US-Eliten und den politischen Gegnern beizulegen. Diese Meinung vertrat der Leiter des russischen Institutes für regionale Probleme, Dmitri Schurawljow, schreibt rueconomics.ru.
Der Umfang der möglichen Militärlieferungen der USA an die Ukraine zeuge von deren formellem Charakter, so der Experte. Sollte eine diesbezügliche Entscheidung getroffen werden, werde sie nicht der Stärkung Kiews, sondern dazu dienen, Trumps Widersacher zum Schweigen zu bringen.
Der Nationale Sicherheitsrat der USA hat am Donnerstag entschieden, dem US-Präsidenten zu empfehlen, die Lieferung von Waffen, darunter Panzerabwehrraketen-Komplexe Javelin, im Gesamtwert von 47 Millionen US-Dollar an die Ukraine zu genehmigen. Laut Schurawljow ist diese Summe verhältnismäßig gering, und die genannte Entscheidung bedeute nur, dass die Ukraine todbringende Waffen aus den USA bekommen solle.
Im Dezember 2016 hatte das Projekt Militärhilfe für die Ukraine noch Mittel in Höhe von 350 Millionen US-Dollar umfasst. Demnach konnte Kiew zunächst mit 175 Millionen US-Dollar aus dem Pentagon rechnen. Die Bereitstellung der restlichen Gelder war an Schritte Kiews bei der Reformierung des Verteidigungsbereichs gebunden. Im Moment leisten die USA militärische Hilfe in Form von Ausrüstung und Uniformen. Der aktuelle Entwurf des Finanzausschusses im Kongress sieht unter anderem die Lieferung von todbringenden Waffen vor.
Trump werde wohl kaum viel Geld für die Waffenlieferungen an die Ukraine ausgeben, denn es sei allen klar, dass Kiew das Geld nicht zurückzahlen werde, so Schurawljow. Die prinzipielle Haltung des US-Präsidenten bestehe darin, dass die militärische Kooperation keine Wohltätigkeit sei.
Mit Blick auf US-amerikanische Publikationen zum Thema Militärhilfe für die Ukraine verwies Schurawljow darauf, dass die meisten US-Medien eine Anti-Trump-Haltung einnehmen und offensichtlich mit ihren Falschmeldungen versuchen, die ohnehin komplizierten russisch-amerikanischen Beziehungen zu verschlechtern. Denn „die Massenmedien haben es sich in den Kopf gesetzt, dass die Beziehungen zu Moskau für Trump sehr wichtig seien“.
„Selbst wenn er (Trump) Kiew diese Hilfe gewähren sollte, so doch nicht, um das Regime Poroschenko wesentlich zu stärken. Es geht ihm eher darum, diejenigen zum Schweigen zu bringen, die ihn einen russischen Spion nennen“, betonte Schurawljow.
Quelle: Sputnik