Polen will langfristigen Gasvertrag mit Russland kippen

Polens Außenminister Witold Waszczykowski hat jüngst Warschaus Entschlossenheit bestätigt, den bis 2022 laufenden Vertrag über Gaslieferungen mit dem russischen Energiekonzern Gazprom nicht zu verlängern, schreibt die Zeitung «Rossijskaja Gaseta» am Dienstag. Zugleich rief er die EU-Länder auf, möglichst viele Depots für Flüssiggas (LNG) zu bauen.

Etwa zwei Drittel seines Gasbedarfs deckt Polen durch den Import aus Russland. Darüber hinaus ging es 2015 vor das Stockholmer Schiedsgericht, um den russischen Gaspreis anzufechten. Eine Entscheidung wird für das kommende Jahr erwartet. Warschau besteht schon seit längerer Zeit darauf, dass langfristige Gasverträge außer Kraft gesetzt werden, und will den russischen Brennstoff auf dem Spotmarkt kaufen, falls der Preis dafür konkurrenzfähig ist.

Also geht es nicht um den Verzicht auf das russische Gas, sondern um eine Umformatierung des europäischen Gasmarktes. Der Preis für das russische Erdgas ist schon seit dem Winter 2013/2014 mit dem Spotpreis konkurrenzfähig.

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