Polen reißt Mausoleum über Grab sowjetischer Soldaten ab – Aktivisten erheben Klage

Wegen des Abrisses eines Mausoleums auf einem Massengrab in der Stadt Trzcianka im Nordwesten von Polen wollen Aktivisten die Behörden verklagen, teilte der Leiter der gemeinnützigen Organisation „Kursk”, Jerzy Tyc, bei einer der Gedenkstätte gewidmeten Diskussionsrunde in Warschau mit.

„Wir sprechen heute von einem Vorfall, der barbarisch für unser christliches Land ist. Was in der Stadt Trzcianka passiert ist, übersteigt alle Grenzen, die unser Leben bestimmen“, so Tyc.

Anfang September hatten die polnischen Behörden ein Mausoleum über einem Massengrab abgerissen, in dem 56 Soldaten der Roten Armee liegen. Das Geschehen wurde gefilmt.

„Es hat Menschen gegeben, die diesem entgegentreten waren, es gab Menschen, die darüber gelacht hatten“, sagte der Aktivist weiter.

Demzufolge konnten die Überreste von 17 in Trzcianka begrabenen Soldaten und Offizieren identifiziert werden. Die russische historisch-patriotische gesellschaftliche Bewegung „Unsterbliches Regiment“ fand bereits Verwandte von vier Soldaten.

Am 17. Juli hatte das polnische Oberhaus Änderungen des Gesetzes über das Verbot der kommunistischen und anderer totalitärer Propagandain Namen von Gebäuden, Objekten und Räumen der öffentlichen Nutzung vorgelegt. Nun sollen in Polen Hunderte Denkmäler und Gedenksymbole für die sowjetischen Soldaten abgerissen werden.

Bei der Befreiung von Polen zwischen 1944 und 1945 waren 600.000 sowjetische Soldaten getötet worden. In den Nazi-Lagern auf polnischem Territorium waren während des Zweiten Weltkrieges etwa 700.000 sowjetische Kriegsgefangene ums Leben gekommen.

Quelle: Sputnik