Aktuelle Studie zur Jugendkriminalität: Zahl der Straftaten in Berlin steigt

Die Zahl jugendlicher Gewalttäter in Berlin ging seit 2006 kontinuierlich zurück. Durch Prävention, Sozialarbeiter und eine schnellere Justiz versuchte die Hauptstadt das Problem in den Griff zu bekommen – mit Erfolg. Während es vor zehn Jahren noch 11.110 Delikte gab, waren es 2015 3334 weniger. Zu den Straftaten zählen Rohheitsdelikte wie Diebstahl, Körperverletzung und Einbruch.

Doch 2016 nahm die Zahl jugendlicher Straftäter in Berlin wieder um 2,4 Prozent zu. Das zeigt der vierte Jahresbericht der Landesarbeitsstelle Jugendgewaltprävention. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr rund 7000 Straftäter im Alter zwischen acht und 21 Jahren. Einen großen Anteil machen junge Flüchtlinge und Einwanderer aus.

  • 2506 davon waren Deutsche,
  • 1638 Deutsche mit Migrationshintergrund,
  • 323 Verdächtigen mit unklarer Herkunft und
  • 2464 Nichtdeutsche.

Zum Vergleich:

2015 lag die Zahl der nichtdeutschen jugendlichen Straftäter noch bei 1851. Der Anstieg in den letzten zwei Jahren hängt auch damit zusammen, dass in der Zeit viele ausländische Jugendliche nach Deutschland kamen. Die Zahl der Nichtdeutschen zwischen acht und 21 Jahren stieg allein 2016 um 15,8 Prozent. Der Bericht thematisiert auch junge Tatverdächtige mit unsicherem Aufenthaltsstatus, also vor allem Asylbewerber. In dieser Gruppe hat sich die Zahl der Straftäter von 2015 (392) auf 2016 (817) mehr als verdoppelt.

Insgesamt leben 428.571 junge Menschen im Alter von acht bis 21 Jahren in Berlin — Stand 31.12.2016. Die Einwohnerstatistik des Amts für Statistik Berlin und Brandenburg zeigt, dass 235.000 davon Deutsche, 120.317 Deutsche mit Migrationshintergrund und 73.612 Ausländer sind.

Quelle: Focus