Während die Bundesregierung Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien erlaubt und mit dem radikalislamischen Land gute Beziehungen pflegt, sorgt sich der BND um die Radikalisierung vom Balkan-Muslimen durch die Saudis und andere Golfstaaten.
Von Marco Maier
In Deutschland wird eine höchst seltsame Politik verfolgt: Einerseits erlaubt man den Export von Rüstungsgütern nach Saudi-Arabien, welches derzeit einen Genozid im Jemen durchführen will und als weltweit größter Finanzier von islamistischen Terrorgruppen gilt, andererseits will nun der Bundesnachrichtendienst (BND) stärker auf dem Balkan aktiv werden. Hier weiß offenbar die linke Hand nicht was die rechte tut bzw. will.
Denn laut der «Berliner Zeitung» sehen die deutschen Sicherheitskreise die wachsenden islamistischen Bestrebungen in der Region, die insbesondere von den arabischen Golfstaaten – und da allen voran Saudi-Arabien – finanziell unterstützt werden, um den dortigen gemäßigten Islam durch deren strikte Auslegung des Korans zu ersetzen. Dass dies bereits Früchte zeigt, beweist der große bosnische Zustrom in dschihadistische Gruppen wie beispielsweise dem «Islamischen Staat».
Angesichts dessen, dass in Deutschland schätzungsweise zwischen 150.000 und 200.000 bosnische Muslime leben, kann man hinblicklich dieser Radikalisierungstendenzen durchaus von einer potentiellen Gefahr sprechen, wenngleich der überwiegende Teil der Bosniaken als eher säkular gilt, da sie seit Jahrhunderten in einem multikonfessionellen Umfeld (neben katholischen und orthodoxen Christen und sephardischen Juden) leben, was sich mit dem Umzug nach Deutschland nicht änderte.
Doch der wachsende Einfluss der «Partner» des Westens im Nahen Osten in Form der arabischen Golfstaaten sorgt eben zunehmend für Probleme – insbesondere hinsichtlich der inneren Sicherheit Deutschlands. Dies wird jedoch von den etablierten Parteien nicht entsprechend honoriert, da man der Rüstungsindustrie die Geschäfte nicht vermiesen möchte.
Quelle: Contra Magazin