Der Druck auf Union und SPD zur Bildung einer erneuten GroKo und zur Verhinderung von Neuwahlen muss weiter ansteigen. Kein Wunder, dass nun plötzlich beide Parteien in den Umfragen stärker werden.
Von Marco Maier
Die GroKo muss um jeden Preis kommen um Neuwahlen zu verhindern. Kein Wunder also, dass nun der Druck – insbesondere auf die SPD – massiv erhöht wird. Kaum signalisieren einzelne Genossen Gesprächsbereitschaft, geht es in den Umfragen wieder nach oben: Bei INSA legt die Union um zwei Zähler auf 32 Prozent zu, die SPD kann demnach mit 22 Prozent (+1) rechnen.
Einen Grund für solche Veränderungen (die aufgrund der statistischen Schwankungsbreite ohnehin kaum ins Gewicht fallen) gibt es eigentlich nicht. Vielmehr ist es ein Wink mit dem Zaunpfahl, zumal man sich nicht der Gefahr aussetzen will, dass eine Neuwahl des Bundestags zu massiveren Verschiebungen zugunsten der kleineren Parteien mit sich bringt.
Bedenkt man, dass erst kürzlich bei einer Umfrage lediglich rund zwei Drittel der Befragten angaben, wieder gleich wie bei der vorherigen Bundestagswahl abstimmen zu wollen, scheint die Volatilität der Wählerstimmen doch hoch zu sein. Das hieße aber auch: Die derzeitigen Umfragen stünden auf sehr wackeligen Beinen, da sie kaum die Realität widerspiegeln.
Auf jeden Fall ist klar, dass das bundesrepublikanische Establishment lieber noch einmal vier Jahre GroKo durchstehen will und darauf hofft, dass sich die AfD-Fraktion im Bundestag bis dahin (wie schon in manchen Landtagen) zerlegt hat, als das Risiko einzugehen, bereits in drei Monaten neu zu wählen und dann unter Umständen mit bis zu 15-16 Prozent für die AfD rechnen zu müssen.
Quelle: Contra Magazin