„Hilfe für Kollegen“: Russische Militärbehörde zum Abfangen des US-Spionageflugzeugs

Russlands Verteidigungsministerium hat die Gründe für das Abfangen des amerikanischen Spionageflugzeugs P-8A Poseidon über dem Schwarzen Meer durch ein russisches Jagdflugzeug Suchoi Su-30 näher erläutert, wie das Portal rbc.ru berichtet.

Wie der Befehlshaber der 4. Armee der Luftstreitkräfte und Luftabwehr des Militärbezirks Süd, Generalleutnant Viktor Sewostjanow erklärte, wurde das Abfangmanöver ausgeführt, als sich das amerikanische Flugzeug der russischen Grenze bis auf etwa zehn Kilometer angenähert hatte. Danach habe die Poseidon den Kurs geändert und die Su-30 habe sie begleitet.

„Das ist die übliche Praxis bei der Verhinderung einer Verletzung des Luftraums. Sie wird auch von den Luftstreitkräften der anderen Länder, darunter der USA, angewandt. Unsere Piloten haben im Grunde genommen den amerikanischen Kollegen geholfen, einen internationalen Skandal zu vermeiden, den eine Verletzung der russischen Grenze ihrerseits ausgelöst hätte“, so Sewastjanow.

Der Vorfall ereignete sich am 25. November. Die russischen Luftraumüberwachungsmittel über den neutralen Gewässern des Schwarzen Meeres hatten ein Flugobjekt geortet, das sich der russischen Grenze annäherte. Daraufhin sei eine Su-30 (NATO-Codename: Flanker-C) aufgestiegen, um der Poseidon zu signalisieren, den Kurs zu ändern, damit sie nicht in den russischen Luftraum gerate. Da das US-Flugzeug nicht gleich reagiert habe, habe die Su-30 ein Manöver ausgeführt und sei neben ihm geflogen. So schilderte die Zeitung der russischen Militärbehörde „Krasnaja swesda“ den Hergang des Geschehens.

Zuvor hatte die Pentagon-Sprecherin Michelle Baldanza erklärt, dass das russische Jagdflugzeug Su-30 auf  „nicht ungefährliche Weise“ die Poseidon über dem Schwarzen Meer abgefangen hätte. „Das amerikanische Flugzeug agierte im internationalen Luftraum und tat nichts, um ein derartiges Verhalten der russischen Seite zu provozieren“, erklärte sie.

Ihr zufolge sei das russische Flugzeug in etwa 15 Metern Entfernung vom amerikanischen geflogen, wonach es ein Manöver ausgeführt habe, das zu einer „sehr starken Turbulenz“ geführt habe. Die Abfangaktion soll laut Baldanza etwa 24 Minuten gedauert haben.

„Das nicht ungefährliche Handeln konnte ernsthaften Schaden anrichten und allen (in den Vorfall) einbezogenen Crews Traumata zufügen“, erklärte die Pentagon-Sprecherin.

Quelle: Sputnik