„Absolut universelle Waffe“: Topleistung bei russisch-indischem Raketenprojekt

Der von Russland und Indien gemeinsam entwickelte Überschall-Marschflugkörper BrahMos hat mit seinem jüngsten Test eine rekordverdächtige Leistung erbracht. Nun hat er nicht nur see- und land-, sondern auch luftgestützte Trägersysteme. Ein zuständiger Fachmann klärt über den neuen Vorteil auf.

Wie der TV-Sender Swesda erläutert, liegen frühere Entwicklungsarbeiten des russischen Herstellers NPO Mash in Sachen Seezielflugkörper Onyx/Jachont dem BrahMos-Projekt zugrunde.

Alexander Leonow, Geschäftsführer und Generalkonstrukteur von NPO Mash, sagte dem Sender, der jüngste BrahMos-Test habe die Entwicklung einer „absolut universellen Waffe“ gekrönt. Diese könne von Trägersystemen jeder Art eingesetzt werden, darunter von Überwasserschiffen und U-Booten, von landgestützten mobilen Startvorrichtungen – und nun auch von Flugzeugen.

Am 22. November hatte ein Su-30MKI-Jagdflugzeug der indischen Luftwaffe eine Rakete des Typs BrahMos-A gegen ein Überwasser-Ziel im Golf von Bengalen testweise abgefeuert, wie das russisch-indische Joint Venture BrahMos Aerospace mitteilte.

Leonow kommentierte weiter:

„Derartige Waffen gibt es derzeit nirgendwo in der Welt. Die BrahMos-Systeme sind außerdem, wie schon mehrmals gesagt wurde, nach wie vor die effizientesten weltweit – sie haben die besten Parameter und entsprechen allen Anforderungen, die gegenwärtig an solch einen Waffentyp gestellt werden.“

Ein Su-30MKI-Jagdflugzeug der indischen Luftwaffe

„Wir bleiben zweifelsohne nicht bei dem Erreichten stehen und werden weitere Schritte unternehmen, um alle wichtigsten Parameter zu vervollkommnen und weiterzuentwickeln“, betonte Leonow.

Wie der Sender berichtet, war die BrahMos-Rakete ursprünglich als seegestütztes Waffensystem konzipiert worden. Ihre Ausrüstungen mussten deshalb dem Flugzeug als neuem Trägersystem zusätzlich angepasst werden. Die luftgestützte Version ist außerdem leichter, denn sie hat keinen Startbeschleuniger. Dessen Funktionen übernimmt quasi das Flugzeug, das die Rakete im Flug abwirft.

Indien will die luftgestützte Version nach dem Testprogramm in Dienst stellen, wie der Sprecher von BrahMos Aerospace, Praveen Pathak, bestätigte. Eine land- und eine seegestützte Version stehen den indischen Streitkräften bereits zur Verfügung.

In ihrer ursprünglichen Version ist die Rakete 3.000 Kilogramm schwer und hat eine Reichweite von 300 Kilometern. Sie fliegt 2,5- bis 2,8-mal so schnell wie der Schall. Im Sommer 2015 hatte Sudhir Mishra, Geschäftsführer von BrahMos Aerospace, gesagt, es werde auch an einer Hyperschall-Version getüftelt. Die Entwicklung eines Hyperschall-Prototyps könne rund sechs bis sieben Jahre in Anspruch nehmen, hieß es damals.

Quelle: Sputnik