Syrien: China plant Stationierung von Elitesoldaten

Schon früher gab es Gerüchte, wonach China Soldaten nach Syrien entsenden könnte, um die syrische Regierung zu unterstützen. Nun scheint es damit ernst zu werden, nachdem bereits jetzt chinesische Militärs vor Ort sind.

Von Marco Maier/Contra Magazin

Die Volksrepublik China gilt prinzipiell als Non-interventionalistisch. Doch der Zustrom von muslimischen Extremisten aus China (und zwar insbesondere vom Volk der Uiguren) nach Syrien, die dort den islamistischen Milizen (vom IS bis hin zu Al-Nusra & Co) beitraten, stellt auch für das Reich der Mitte eine Sicherheitsbedrohung dar, auf die man seitens Pekings reagieren will.

Bereits früher hieß es, dass China – welches auch Russlands Position in der Syrienfrage unterstützt – Elitesoldaten nach Syrien schicken wolle und bereits in den letzten Monaten sandte Peking still und leise Soldaten in das vom Krieg zerrissene Land, um die Regierungstruppen bei den Waffensystemen, der Geheimdienstarbeit, bei der Logistik und der medizinischen Versorgung zu helfen.

Erst im letzten Jahr besuchte Präsident Baschar al-Assad China und suchte dort um Hilfe im Kampf gegen die islamistischen Milizen an, die vom Westen und den arabischen Golfstaaten unterstützt werden. Damals wurde erwartet, dass die Volksrepublik unter anderem auch eine Fliegerstaffel in Syrien stationieren könnte, was inzwischen jedoch obsolet sein dürfte. Ein militärischer Stützpunkt der Volksrepublik wäre jedoch weiterhin möglich.

Laut der saudi-arabischen Zeitung «New Khaleej» die sich auf das chinesische Verteidigungsministerium beruft, sollen nun jedoch zwei Spezialeinheiten – die «Tiger Sibiriens» und die «Nachttiger» – nach Syrien entsandt werden um dort auch aktiv an Kampfmaßnahmen gegen dschihadistische Gruppen teilzunehmen. Dies sei beschlossen worden, nachdem der syrische Präsidentenberater Bouthaina Shaaban und der chinesische Außenminister Wang Yi sich letzte Woche trafen. Wang lobte dabei auch die Bemühungen von Damaskus, die ausländische Miliz der «Islamischen Bewegung Ost-Turkistans» (ETIM, auch Turkestan Islamische Partei genannt), zu bekämpfen, die von ethnischen Uiguren gegründet wurde und in der nordwestlichen chinesischen Provinz Xinjiang beheimatet ist.

Quelle: Contra Magazin