Nordkorea will nicht unbedingt als Atommacht anerkannt werden, stellt dafür aber andere Bedingungen für den Beginn von Verhandlungen mit den USA. Dies teilte der Angeordnete der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus) Witaly Paschin Sputniknews nach einer Reise mit der russischen Delegation in die Volksrepublik mit.
Im Oktober hatte die Zeitung Rodong Sinmun einen Kommentar veröffentlicht, in dem Pjöngjang den USA ein friedliches Zusammenleben im Austausch für die Anerkennung Nordkoreas als Atommacht vorgeschlagen hatte.
Laut Paschin sei Pjöngjang jedoch schon jetzt für einen Dialog offen, wobei die Anerkennung des nuklearen Status keine Rolle spiele. Die nordkoreanische Regierung sei bereit, sich an den Verhandlungstisch zu setzen, so Paschin. Der Dialog solle aber auf Augenhöhe erfolgen.
Pjöngjang sei nicht bereit, sich von dem Atomprogramm zu trennen, und meint, zu einem „aggressiven“ Handeln gezwungen zu werden. Sanktionen würden das Land jedoch nur stärken.
„Sie haben gesagt, dass sie eine Rakete besitzen, die jeden Kontinent, jeden Punkt in den USA erreichen kann“, sagte der Parlamentarier Paschin.
Nordkorea hatte in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) von der Stadt Sain Ni nahe Pjöngjang aus die Interkontinentalrakete Hwasong-15 abgefeuert. Die Flugdauer soll laut dem Generalsekretär des japanischen Ministerkabinetts 50 Minuten betragen haben. Die Rakete ist laut staatlichen Medien bis zu 4475 Kilometer hoch geflogen und hat in 53 Minuten eine Distanz von 950 Kilometern zurückgelegt. Ähnliche Angaben zu Flughöhe und Flugdistanz hatte zuvor auch Südkoreas Militär genannt. Am Ende sei die Rakete nach 960 Kilometern Flug vor der Westküste Japans ins Meer gestürzt.
Nach dem erfolgreichen Start hatte sich Nordkorea zur Atommacht erklärt.
Seit April 2017 testet Pjöngjang regelmäßig ballistische Raketen, zuletzt am 15. September, als eine aus Nordkorea gestartete Rakete sogar Japan überflogen hatte. Danach trat eine zeitweilige Stille ein.
Quelle: Sputnik