Die USA sind nach Syrien gekommen, um zu bleiben. So hat es unlängst aus der Trump-Administration verlauten lassen: Die US-Präsenz in Syrien werde „auf unbestimmte Zeit“ aufrechterhalten. Der wichtigste Stützpunkt der USA ist die Basis At Tanf mit umliegender Deeskalationszone – eine Oase des Terrors, wie die „Nesawissimaja Gaseta“ schreibt.
Offiziell sind in At Tanf Spezialkräfte und Militärberater stationiert. Die Neue Syrische Armee sollen sie ausbilden – einen Verband von Regierungsgegnern, den die Vereinigten Staaten laut der Zeitung sogar mit Scharfschützengewehren und Kampffahrzeugen bewaffnet haben.
Dass die US-Amerikaner ausgerechnet diesen Landstrich in der syrischen Wüste als eigenen Stützpunkt etabliert haben, ist, wie die Zeitung schreibt, kein Zufall: Hier kreuzen sich wichtige Verbindungsstraßen zwischen Syrien, Jordanien und dem Irak.
Die Landbrücke, die den Iran über den Irak mit Syrien und dem Libanon verbinden könnte, gilt es für die USA zu verhindern – alle Erklärungen über den angeblichen Kampf gegen den Terror sind angesichts dessen nur Nebelkerzen, so das Blatt. Manche Beobachter gingen gar davon aus, dass At Tanf zu diesem Zweck inzwischen mit schwerer Artillerie und Raketenwerfern verstärkt wurde.
Doch die Lage in diesem Abschnitt hat sich seit Mai dieses Jahres maßgeblich verändert: Syriens Regierungstruppen haben den IS mit russischer Luftunterstützung hinter den Euphrat vertrieben und kontrollieren nun die strategisch wichtigen Wüstenrouten. Zahlreiche Terrorgruppen – die laut der Zeitung unter US-Kontrolle stehen – haben indes nichts unversucht gelassen, um genau das zu verhindern.
„Das Pentagon und die Terrorgruppen, die unter seiner Kontrolle stehen, spielten im Grunde den Dschihadisten in die Hände, indem sie deren linke Flanke und den Rücken freigehalten haben, während die Offensive der Regierungstruppen vom Norden und Westen her lief“, schreibt die „Nesawissimaja“.
„Letztlich haben sich einige Kampfverbände in der Gegend um At Tanf versammelt, die praktisch keinerlei Kontrolle unterstehen. Die USA haben die Deeskalationszone praktisch in ein Pulverfass verwandelt, das die Lage in der Region jederzeit zum Explodieren bringen kann.“
Und dann ist in dieser Gegend noch, wie die Zeitung schreibt, das Flüchtlingslager Rukban, – mit bis zu 70.000 Menschen laut der Uno, überwiegend Frauen und Kinder.
„Für die Terrorkämpfer sind die not- und hungerleidenden Menschen nichts als ein lebender Schutzschild. Mitleid mit ihnen haben sie keins“, so das Blatt. „Die einzige Chance, das Leid dieser Menschen zu beenden, ist es, die Souveränität des syrischen Staates in seinen Grenzen wiederherzustellen und als Erstmaßnahme die Menschen vor dem Wintereinbruch mit dem Nötigsten zu versorgen.“
Die russische Armee sei bereit, die Durchfahrt eines internationalen Hilfskonvois in das Flüchtlingslager Rukban durch jene Gebiete zu gewährleisten, die von den syrischen Regierungstruppen kontrolliert werden. „Am Zug sind jetzt die USA. Diese ziehen bislang jedoch vor, unklare Erklärungen abzugeben“, so die Zeitung.
Quelle: Sputnik