Ukrainischer Minister will Verkehr zwischen der Ukraine und Russland anhalten

Die Eisenbahn- und Busverbindung zwischen der Ukraine und Russland muss aus Sicht des ukrainischen Infrastrukturminister Wladimir Omeljan komplett eingestellt werden.

Seit Oktober 2015 gilt in der Ukraine ein Verbot für Flüge von russischen Fluggesellschaften sowie für den Transit von Militär- und Dual-Use-Gütern. Als Reaktion darauf verhängte Moskau ebenfalls ein Verbot für Flüge von ukrainischen Fluglinien nach Russland.

„Ich gehe davon aus, dass wir nicht nach Russland zu fahren brauchen“, sagte der Minister gegenüber der Agentur RIA Novosti. „Derzeit gibt es Züge, die nach Moskau fahren. Ich hoffe, dass Ukrsalisnyzja (die ukrainische Eisenbahngesellschaft – Anm. d. Red.) ihre Politik überdenken wird.“ Nach der Einstellung der Flugverbindung, betonte Omeljan weiter, sei „der Himmel auch nicht auf den Kopf gefallen“.

Der Minister gab zwar zu, dass viele Verwandte der ukrainischen Bürger in Russland leben. „Sie sollten aber selber in die Ukraine kommen, zurückkehren“, fügte Omeljan hinzu. Auch mit den Busunternehmen, die viele Fahrten nach Russland organisierten, werde man reden. „Wir müssen ukrainische Bürger überzeugen, dass sie nicht nach Russland zu fahren brauchen“, so der Minister abschließend.

Im Juli hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko erklärt, Kiew wolle biometrische Kontrollen für Bürger anderer Staaten einführen, die die ukrainische Grenze passieren. Laut dem Chef des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Alexander Turtschinow, werden von dieser Neuregelung in erster Linie Russen betroffen sein.

Zudem hatte die im Parlament vertretene Fraktion der „Volksfront“ dazu aufgerufen, den Gesetzentwurf über die Abschaffung der Visafreiheit mit Russland zur Sprache zu bringen. Das ukrainische Parlament kann dieses Dokument bereits im Herbst erörtern.

Quelle: Sputnik