Die türkischen Verbände, die größtenteils mit der Regierung in Ankara verbunden sind, üben einen wachsenden Einfluss auf die Türken in Deutschland aus.
Von Michael Steiner
Das Netzwerk der türkischen Regierung in Deutschland ist erwartungsgemäß groß und umfangreich. Wie nun die geschäftsführende Bundesregierung auch auf Anfrage der Linken mitteilte, hat die türkische Regierung demnach über Verbände die in Deutschland tätig sind, «vielfältige Möglichkeiten der Einflussnahme vor allem auf die hier lebende, mehr als drei Millionen Personen umfassende Türkeistämmige Bevölkerung».
Vor allem seit dem gescheiterten Putschversuch im Juli 2016 habe die türkische Regierung die Maßnahmen zur Einflussnahme verstärkt. Insbesondere die türkischen Auslandsvertretungen in der Bundesrepublik als auch Organisationen wie Ditib und UETD seien hier besonders aktiv, heißt es. In der «Gesamtschau der genannten staatlichen bzw. staats- und parteinahen Institutionen» ergäben sich somit «für die Türkei zahlreiche Kanäle der Einflussnahme in Deutschland. Die türkische Regierung nutzt hierbei alle Formen und Kanäle der klassischen und der Online-Medien», heißt es dazu in der «Welt».
Es verwundert allerdings nicht, dass insbesondere die Linkspartei (deren Vertreter in weiten Teilen auch Sympathisanten von HDP und PKK sind) massive Kritik an der Einflussnahme von Präsident Recep Tayyip Erdogan und der Regierungspartei AKP übt. Aber auch die politische Rechte sieht in der «türkischen Unterwanderung» der Gesellschaft massive Probleme, zumal insbesondere die AKP-Anhänger als konservativ-islamisch gelten und mit den «westlichen Werten» in Deutschland als nicht gerade kongruent.
Quelle: Contra Magazin