Humanitäre Demarche: Uno schließt sich US-Plan zur „Donbass-Drosselung“ an

Der UN-Hilfestopp für die umkämpfte ostukrainische Region Donbass ist eine politische Entscheidung, die die selbsterklärten Volksrepubliken Donezk und Lugansk bei den Verhandlungen mit Kiew kulanter machen soll. Darüber sprach der russische Politologe Juri Potschta in einem Interview mit dem Nachrichtenportal rueconomics.

Die Entscheidung der Vereinten Nationen, die Hilfe ab März 2018 einzustellen, sei unter dem Druck von westlichen Staaten, vor allem der USA, getroffen worden.

„Das ist nur ein Teil eines allgemeinen Plans zur Erdrosselung des Donbass und ein Merkmal einer weiteren Offensive“, meint der Experte. „Kiew macht keinen Hehl daraus, dass es gemeinsam mit dem Westen den Donbass dazu zwingen will, völlig den Bedingungen der ukrainischen Leitung zuzustimmen“. In diesem Fall sei auch der Lebensmittelfaktor einbezogen worden.

Grund für die Einstellung des Hilfsprogramms sei „die in letzter Zeit stark gesunkene Finanzierung“, teilte ein UN-Vertreter am Mittwoch mit. Doch laut dem Experten ist die dem Donbass versprochene Hilfe nur eine unbedeutende Summe für solch eine Organisation wie die Uno. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Uno je so scharf die Lebensmittelhilfe einer Region mit einer humanitären Krise abgesägt und dies mit Geldmangel erklärt hat“, so Potschta.

Moskau wird dem Politologen zufolge diese „demonstrative“ Entscheidung der Uno nicht unbeantwortet lassen und darauf im UN-Sicherheitsrat und in der UN-Generalversammlung reagieren. „Der Konflikt im Südosten der Ukraine kann ja wohl eingefroren werden, doch der Westen gibt sich keine Mühe.“ Die Bevölkerung der Region sei mittlerweile in eine sehr schwierige Situation geraten.

Wie der Experte ausführt, wird Russland nicht nur wegen des Konflikts in der Südostukraine und der möglichen Teilnahme russischer Athleten an den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea, sondern auch wegen anderer Angelegenheiten unter Druck gesetzt. „Die USA wollen den internationalen Raum, in dem Russland zu agieren versucht, maximal reduzieren.“

„Der Westen setzt eine alte Forderung der USA um, laut der Russland keine Interessen außerhalb seiner Grenzen haben soll, während die USA ihre Politik in der ganzen Welt vorantreiben“. Dies sei typisch für Washington im Streben nach der globalen Vorherrschaft, so der Experte.

Die Uno ist nicht die einzige Hilfsquelle für den Donbass – auch Russland, Weißrussland und Litauen liefern Hilfsgüter dorthin. Den meisten Beitrag leistet jedoch Russland, das seit 2014 bereits 68 Lkw-Konvois mit insgesamt 70.000 Tonnen Lebensmittel, Medikamenten und Kleidung in die Region geschickt hat.

Quelle: Sputnik