Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) über die Teilnahmemöglichkeit russischer Sportler an den Winterspielen in Südkorea unter neutraler Flagge als „absolut gelenkt“ und „politisch motiviert“ bezeichnet.
„All das sieht wie eine absolut gelenkte und politisch motivierte Entscheidung aus. Wir sehen das, für mich gibt es hier gar keine Zweifel. Die Frage ist: Wie wird die Olympische Versammlung handeln, welche Entscheidung wird sie treffen?“, so Putin am Mittwoch.
Dabei wiederholte der Staatschef, Moskau werde nichts blockieren und jenen Sportlern, die einzeln in Südkorea antreten wollen, keine Hindernisse in den Weg legen.
Darüber hinaus verwies er auf die Vorbereitung Russlands auf die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi.
„Wir vergessen schnell das Schlechte. Aber was war eigentlich? Wir haben ständig das gleiche gehört, dass Russland nicht bereit sei, es nicht schaffen und nicht machen werde. Als alles gelungen war, als wir alles gemacht haben, begann eine andere Angriffslinie, dass hier und dort etwas schlecht sei. Dann kam Meldonium ins Spiel“, sagte Putin.
Dieses Präparat sei von allerlei Sportlern eingenommen und mit einem Schlag als verboten eingestuft worden. Und somit habe die Disqualifizierung der Sportler begonnen.
Zuvor hatte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa die IOC-Entscheidung als Teil der massiven Anti-Russland-Kampagne bezeichnet. Nach den unerfüllten Erwartungen bei den Winterspielen in Sotschi sollte ein „Plan B“ zur Isolation Russlands eingesetzt worden sein, „den wir nun beobachten“. Das sei eine Attacke, die alle Fronten, darunter auch den Sport, betreffe, so Sacharowa.
Am Dienstag hatte das IOC in Lausanne entschieden, dass die russischen Sportler an den Olympischen Winterspielen im Februar im südkoreanischen Pyeongchang ausschließlich unter olympischer Flagge teilnehmen dürfen.
Die Teilnahme Russlands an den Spielen stand wegen schwerer Doping-Vorwürfe bis zuletzt in Frage. Die Anti-Doping-Agentur Wada hatte dem Land zuvor ein staatlich gefördertes Dopingsystem zur Last gelegt.
Quelle: Sputnik