Der WADA-Whistleblower und ehemalige Leiter des Moskauer Anti-Doping-Zentrums, Grigori Rodtschenkow, ist laut seinem Anwalt Jim Walden überzeugt, dass es Staatsdoping auch in anderen Ländern gibt.
Das systematische, vom Staat finanzierte Doping sei nicht auf Russland begrenzt, zitiert das Sport-Portal „Insidethegames“ den Anwalt.
„Er (Rodtschenkow) ist überzeugt, dass es nicht nur in Russland Staatsdoping gibt. Ich werde das nicht direkt kommentieren. Aber wenn man sich die laufenden Ermittlungen und die Kommentare der WADA ansieht, ist es nicht allzu schwer, die Spuren zu entdecken“, so Walden weiter
Zuvor hatte der Präsident des Biathlon-Verbands Russlands, Alexander Krawtsow, die von Rodtschenkow gegen ihn erhobenen Vorwürfe kommentiert. Krawtsow verglich den WADA-Informant mit dem Orakel-Kraken Paul, der Spielergebnisse bei der WM 2010 „vorhergesagt“ hatte.
Der Doping-Skandal in Russland war 2016 ausgebrochen, als ein entsprechender Bericht von WADA-Präsident Richard McLaren veröffentlicht wurde, dem zufolge es in dem Land ein umfassendes Doping-System gegeben habe, von dem auch höchste Staatsbeamte gewusst hätten.
McLaren berief sich dabei zum Teil auf Rodtschenkow, der in die USA geflohen war und in einem großen Interview – ebenfalls für die „New York Times“ – sehr offen von vielen Manipulationen bei den Dopingtests russischer Sportler während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi gesprochen hatte.
Gegen Rodtschenkow liefen im Jahr 2011 Ermittlungen wegen des illegalen Verkaufs von Drogen. Er soll Sportlern verbotene Dopingmittel gegeben haben, die er für Vitamine ausgab.
Quelle: Sputnik