Lindner will die „AfD wieder klein machen“

Für FDP-Chef Christian Lindner ist die AfD «keine konzeptionelle Kraft, sondern eine Protestpartei». Er wolle sie «wieder klein machen». Eine mögliche Minderheitsregierung wolle er konstruktiv unterstützen.

Von Michael Steiner

FDP-Chef Christian Lindner fordert die etablierten Parteien dazu auf, einen politischen Kurswechsel zu vollziehen, um «diese AfD wieder klein zu machen», wie er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte. Seine Partei würde «den Ideenwettbewerb mit der AfD nicht» fürchten. Denn diese sei «keine konzeptionelle Kraft, sondern eine Protestpartei». Dabei ist die FDP ja auch nur als Clientelpartei bekannt, die vor allem die Oberschicht stützt.

«Wenn CDU, SPD, Grüne und FDP alle nur die immer gleiche Merkel-Politik machen, profitiert am Ende nur die AfD», so der FDP-Politiker. «Wir müssen beim Namen nennen, was diese Partei bestimmt: Fantasien von der ethnischen oder kulturellen Gleichförmigkeit des deutschen Volkes, die nicht zur Realität passen und nie gepasst haben». Immerhin muss man ja auch sagen, dass die deutschen Stämme durchaus ihre Eigenheiten haben – nicht nur bei den Dialekten.

Mit einem gewaltigen Seitenhieb auf die Grünen kündigte er an, eine mögliche Minderheitsregierung der Union unterstützen zu wollen. «Sollte es zu einer Minderheitsregierung kommen, wird sie von der FDP konstruktiv begleitet», so Lindner. Und weiter: «Wenn eine Einigung bei Jamaika, wie gesagt wird, zum Greifen nah gewesen ist, müsste es eine ganze Reihe von Vorhaben geben, die man in der Konstellation dieser drei Parteien durch den Bundestag bringen könnte. Fangen wir doch einfach mit dem Familiennachzug oder einem modernen Einwanderungsgesetz an.»

Quelle: Contra Magazin