Contra Magazin: Schlagabtausch zwischen Erdogan und Netanyahu

Zwischen der Türkei und Israel gehen die Wogen wieder hoch. Präsident Erdogan und Premierminister Netanyahu attackieren sich gegenseitig.

Von Marco Maier

Sowohl der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, als auch der israelische Premierminister, Benjamin Netanyahu, gelten nicht gerade als zurückhaltend, wenn es um die Vertretung ihrer politischen Standpunkte geht. Dies zeigt sich auch wieder in Sachen Jerusalem.

So warf Erdogan den Israelis in einer Rede in der zentraltürkischen Stadt Sivas vor, ein «Terrorstaat» zu sein: «Palästina ist ein unschuldiges Opfer… und zu Israel, es ist ein Terrorstaat, ja, Terrorist!» Und weiter: «Wir werden Jerusalem nicht der Gnade eines Staates überlassen, der Kinder tötet».

Erdogan selbst drohte erst kürzlich damit, die diplomatischen Beziehungen mit Israel abzubrechen, sollte US-Präsident Trump sein Versprechen wahr machen, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Zudem half er dabei, ein Treffen von politischen Vertretern der muslimisch dominierten Länder zu organisieren, um darüber zu diskutieren, wie man auf die Entscheidung Trumps reagieren solle.

Israels Premierminister hingegen erwiderte auf die Aussagen des türkischen Präsidenten mit massiven Anschuldigungen. «Ich bin es nicht gewohnt, moralische Lektionen von einem Führer zu erhalten, der kurdische Dorfbewohner in seiner türkischen Heimat bomberdiert, der Journalisten inhaftiert, dem Iran dabei hilft, die internationalen Sanktionen zu umgehen und der Terroristen hilft, inklusive Gaza, unschuldige Menschen zu töten, so Netanyahu. «Das ist nicht der Mann, der uns Lektionen erteilen muss».

Es ist zu erwarten, dass die Spannungen zwischen der Türkei und Israel weiter steigen, zumal sich die israelische Regierung auch für einen unabhängigen kurdischen Staat einsetzt und den Kurden im Irak entsprechende Rückendeckung gibt. Doch ein solcher Kurdenstaat ist für Ankara ein absolutes No-Go.

Quelle: Contra Magazin

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