Die EU weigert sich, alle von Litauen, Lettland und Estland vorgeschlagenen langfristigen Projekte zu finanzieren. Das bedeutet, dass diese Länder in den nächsten ein bis zwei Jahren die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Russland anstreben werden. Dies berichtet die Agentur Regnum unter Berufung auf den Analytiker Juri Barantschik.
Zunächst verweigerte die EU Vilnius das Recht, dem Terminal für Flüssigerdgas in Klaipeda einen regionalen Status zu verleihen, so der Chef-Redakteur der analytischen Redaktion der Agentur. Das bedeutet, dass Brüssel dem Baltikum nicht erlaubt, komplett auf russisches Gas zugunsten von Flüssiggas aus den USA und Skandinavien zu verzichten. Dies sei auf den Unwillen der EU zurückzuführen, für teureres amerikanisches Gas zu zahlen, nur damit Litauen weiter seine Rolle als Vorposten im Kampf gegen die „russische Aggression“ spielen kann, so der Experte.
Zweitens habe Brüssel den Bau der Eisenbahn „Rail Baltica“ so gut wie blockiert, indem es erklärte, die EU habe derzeit kein Geld für die Finanzierung.
Drittens hat die EU die Finanzierung des Kernkraftwerks Visaginas in Litauen eingestellt. Auch Lettland und Estland weigern sich, das Projekt des Nachbarlandes zu unterstützen und leisten Barantschik zufolge Brüssel damit einen unschätzbaren Dienst.
Auf diese Weise habe die EU ihre Unabhängigkeit von den USA demonstriert, weil sie alle Projekte im Baltikum blockiere, die so oder so darauf gezielt hätten, „sich von der russischen Energie- und Transportinfrastruktur zu trennen“, so der Experte weiter.
In dieser Situation bleibe den Politikern der baltischen Länder nichts anderes übrig, als zwecks neuer Arbeitsmärkte und neuer Transportwege den Frieden mit Russland zu suchen.
Quelle: Sputnik