Das EU-Parlament entschied heute über Phosphate im Tiefkühlfleisch. Deutschland sah sein beliebtes Imbissgericht in Gefahr. Grüne und Sozialdemokraten hatten ein Veto eingelegt. Sie wollten den Rat des Umweltausschusses abwarten. Das EP votierte für den Döner.
Es war eine knappe Mehrheit, die über das weitere Schicksal des Tiefkühldöners entschied. Erlaubt sind nun in der EU: «Di-,Tri- und Polyphosphate (E338-452) in tiegefrorenen vertikalen Fleischspießen». Von den Abgeordneten im Europäischen Parlament stimmten 373 für den Einspruch gegen die Verordnung der Kommission. Eine absolute Mehrheit hätte es bei 376 Stimmen gegeben, es waren jedoch nicht alle Abgeordneten bei der Abstimmung anwesend.
Bisher gab es keine einheitliche EU-Regelung und es war den Ländern überlassen, eigene Regeln bezüglich der zugelassenen Zusatzstoffe im Tiefkühlfleisch zu treffen. Ein Verbot für Phosphate gab es in Tschechien und Griechenland. Schon vor dem Urteil war jedoch das EU-Parlament für die EU-weite Erlaubnis von Phosphaten.
Phosphatgehalt im Döner geringer als in Schmelzkäse oder Walnüssen
Gegenüber der BILD sagte der ernährungsmedizinische Wissenschaftler Sven-David Müller:
Der Phosphatgehalt von Döner ist eher gering. Eine normale Portion Döner enthält gerade mal 125 Milligramm Phosphat. Das ist nicht viel. Denn andere Lebensmittel enthalten wesentlich größere Phosphatmengen. Schmelzkäse zum Beispiel enthält sechs bis sieben Mal so viel Phosphat auf 100 Gramm. Und auch mit der gleichen Menge Schinken, Walnüssen und Würstchen nehmen Sie mehr Phosphat auf als mit einem Döner.
Die Grünen und die Sozialdemokraten hatten ein Veto gegen den Vorstoß des EU-Parlaments eingereicht. Ende nächsten Jahres wird der Umweltausschuss einen Bericht zu den Auswirkungen der Phosphate auf die Gesundheit publizieren. Diesen wollten sie abwarten. Die Phosphate sollen besonders bei Nierenkranken negative Folgen mit sich bringen.
Quelle: RT